- -
- 100%
- +
Max stand auch auf: »Ich mach mich vom Acker. Mal schauen, vielleicht krieg ich aus dem Video was raus. Du hörst von mir. Servus.«
Chili wedelte müde mit der Hand und griff nach der Jack-Daniels-Flasche. Die Kneipe war mittlerweile brechend voll. Lichtblitze zuckten von den zwei alten Discokugeln über der winzigen Spiegeltanzfläche. An der Stange, die direkt auf dem Bartresen und oben an der Decke verankert war, tanzte eine blasse, üppige Rothaarige und verrenkte sich zu »Rockin’ all over the World« von »Status Quo«. In ihrem dunkelroten String steckten 10er, 20er und ein 100er.
Als Max hinter den Bartrinkern vorbeiging, vollführte sie eine gewagte Drehung, warf die Beine in die Luft, und ein Absatz ihrer Highheels rauschte bedenklich nahe an Auers Nase vorbei.
Danny und Arnold lümmelten an ihrem Zweiertisch nahe den Separees und winkten Max zu. Arnold verzog sein narbiges Gesicht zu einer fürchterlichen Grimasse, die man mit viel Fantasie als Grinsen interpretieren könnte.
Geh, iss doch was …
Ich bin extra aufgeblieben
Es ging auf 22 Uhr zu, als der Max die Wohnungstür aufschloss und leise in die Diele ging. Aus dem Wohnzimmer fiel Licht, und gleich darauf hörte er Friedls Stimme: »Bub, bist du das?«
»Ja, Tante, es ist ein bissel spät geworden. Tut mir leid.«
»Macht doch nix. Komm rein, Bub, und setz dich ein bissel zu mir. Ich glaub ich hab da was, das haut dich um.«
»Die Sissi? Der Brunner?« Max, immer noch in der Diele, hielt sich mit einer Hand an der Kommode fest, während er aus seinen Schuhen schlüpfte. Bitte nichts Neues mehr, dachte er sich, für heute ist wirklich genug zusammengekommen.
Die Friedl winkte ihn zum Tisch, deutete auf einen Stuhl, und Max sah, dass Besteck und eine Serviette vor ihm lagen.
»Wart, ich hol dir schnell ein kaltes Bier, dann isst du einen kleinen Happen, und dann erzähl ich dir was. Hast du ein bisschen Appetit?«
»Und wie. Essen passt immer. Ich hab seit dem Frühstück nichts mehr auf die Gabel gekriegt. Was gibt es Feines?«
»Der Manni und ich, wir haben schon gegessen, um sieben. Er hat sich einen Rinderschmorbraten in Biersoße gewünscht. Weil es da, wo er war, ganz wenig Bier gegeben hat, sagt er. Dazu ein paar schöne Brezenknödel. Das wird dir auch schmecken.«
Der Max hat natürlich schon gemerkt, dass der Manfred nicht zu sehen war. »Wo ist er denn?«
»Der Braten? In der Röhre, ich hab ihn dir warmgehalten. Ach so, du meinst den Manni? Der ist vorhin noch mal schnell weg, ein bisschen spazieren, hat er gemeint. Der kommt bestimmt gleich wieder. So, hier hast du dein Bier, ich bring jetzt den Braten. Der ist was ganz Spezielles, wirst schon sehen.«
Gut, jetzt denkst du dir sicher, ein Rinderbraten? Was ist so Besonderes an einem Rinderbraten? Kann schon sein, aber dieser hier, den koch mal nach, dann verstehst du, was die Friedl meint.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.