Vera - Sklavin der Lust | Roman

- -
- 100%
- +
»Ja, Thomas Schennach, dein Ex und jetziger Anwalt!«, versuchte Gerda zu erklären, wurde aber von Vera verdutzt unterbrochen: »Mein Anwalt, wieso Anwalt und wieso meiner?«
»Anfangs war er nur dein Scheidungsanwalt, allerdings nachdem sich –«
»Scheidungsanwalt?«, unterbrach Vera erneut die Fülle an neuen unerwarteten Informationen, die über sie hereinbrachen. Sie war kurz davor, die Fassung zu verlieren. »Wieso Scheidungsanwalt? Seit wann das? Und warum? Was um Himmels willen ist hier eigentlich los?« Vera klang verunsichert, ihre Stimme war belegt und in ihren Augen schimmerten erste Tränen.
»Erinnerst du dich nicht mehr? Etwa zwei Wochen, bevor du verschwunden bist, hattest du dich dazu durchgerungen, die Scheidung einzureichen. Thomas sollte dich dabei vertreten. Du hattest die Vollmacht schon unterschrieben. Nach deinem Verschwinden konnten wir dadurch in deinem Namen deine Interessen wahren und haben dabei ganz schön Staub aufgewirbelt, sonst hätten die von der Polizei ihre Hintern nie in Bewegung gesetzt. Allerdings sind das – wie gesagt – Details, die besprechen wir später.«
Vera umklammerte Halt suchend mit beiden Händen die Tasse und nippte an ihrem Tee. Sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen und das Gefühl der Hilflosigkeit zu unterdrücken. Zumindest konnte sie das Loch in ihrem Kopf etwas eingrenzen – es musste irgendwo in den letzten Wochen vor ihrem Brasilienurlaub beginnen, und zwar mit den angeblichen Scheidungsbemühungen.
»Also gut«, hörte sie wieder Gerdas Stimme, »du wohnst erst einmal bei mir, zumindest bis sich die ganze Angelegenheit geklärt hat. Ich habe auch ein paar von deinen Klamotten und den Dingen, welche die beiden Furien herausgeworfen haben – zum Teil selbst aufgesammelt, zum Teil haben mir einige deiner Nachbarn etwas vorbeigebracht, als ich mich nach deinen Sachen erkundigt habe. Richard hat auch ein bisschen was. Wo der Rest abgeblieben ist, wissen wir größtenteils auch, falls du alles zurückhaben willst.«
»Vorläufig nicht – lass mal gut sein. Irgendwie bekomme ich langsam, aber sicher den Eindruck, dass ich in ein vollkommen neues Leben zurückkehren muss. Trotzdem bin ich euch sehr dankbar, dass ihr euch die große Mühe gemacht habt. Danke!«
»Ist doch selbstverständlich«, gab Richard zurück. »Ich habe übrigens deinen Dokumentenordner gerettet.« Er stand auf, ging zu einem der Schränke und nahm eine große braune Mappe heraus, die er Vera überreichte.
»Ja, das ist super, den werde ich sicher brauchen. Danke dir!« Sie nahm die Mappe entgegen und überflog den Inhalt. Auf den ersten Blick schien alles komplett – angefangen von ihren Schul- und Unizeugnissen sowie Weiterbildungszertifikaten über die Geburts- und Staatsbürgerurkunde bis hin zur Eheurkunde, welche ganz hinten eingereiht war.
»Am Montag sollten wir auch gleich in der Früh gemeinsam mit Thomas zu deiner Bank gehen«, meinte Gerda. »Sie haben dein Konto gesperrt und mussten dir formell kündigen. Das sollten wir gleich in Ordnung bringen, damit du wieder an dein Geld herankommst. Die aktuellen Kontodaten hat Thomas, er hat auch alles für dich verwaltet und darauf geachtet, dass nichts schiefläuft. Die zwei Furien wollten natürlich Zugriff auf dein Konto – für die Kreditrückzahlungen der Haussanierung, für die du und Manfred die Raten gezahlt habt. Da das Haus allerdings formell auf Maria und der Kredit auf Manfred lief, hat schließlich auch die Bank eingesehen, dass du als Ehefrau nicht für ein Haus zahlen musst, welches du de facto wohl nie bekommen wirst. So haben sie den Dauerauftrag von deinem auf das gemeinsame Konto, von dem der Kredit bedient wurde, gestoppt – sehr zum Ärger der beiden.« Gerda konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen.
»Dann haben wir offensichtlich ein volles Programm. So hatte ich mir meine Rückkehr nicht vorgestellt, aber was soll’s. Was erledigt werden muss, muss man erledigen.« Vera hatte sich zwischenzeitlich wieder etwas gefasst, ihre Stimme klang nun wieder fest und bestimmt.
Sie blieben noch eine knappe Stunde bei Richard, bevor Gerda vom Hunger getrieben zum Aufbruch drängte. Auch Vera spürte, dass die ganze Aufregung an ihren Reserven genagt hatte und sie etwas zum Essen vertragen konnte – die Kekse, welche sie komplett vernichtet hatte, hatten den knurrenden Magen nicht besänftigt. Richards Angebot, auf Simone und die Kinder zu warten und bei ihnen gemeinsam zu Abend zu essen, schlugen die beiden Frauen dankend aus. Vera hatte keine Lust, alles noch einmal mit Simone durchzugehen. So bedankten sie sich bei Richard für alles, versprachen, ihn auf dem Laufenden zu halten und ihn bald wieder zu besuchen.
Gerda wohnte in Freising, etwa zwanzig Kilometer entfernt. Dort lebte sie in einer großzügigen Eigentumswohnung samt großer Dachterrasse ganz in der Nähe ihres Arbeitsplatzes – einem angesehenen Notariat, in dem sie als Assistentin arbeitete und darauf wartete, endlich zur Junior-Partnerin befördert zu werden. Thomas’ Wohn- und Arbeitsort – seine eigene Rechtsanwaltskanzlei – war ebenfalls dort.
Vera war sichtlich erschöpft und Gerda musste sich in der Dämmerung auf den Verkehr und möglichen Wildwechsel konzentrieren, den es auf der Strecke immer wieder gab, auch wenn jetzt im Sommer die Gefahr noch nicht ganz so groß war. So verlief die Fahrt ruhig. Vera döste auf dem Beifahrersitz und ließ ihre Gedanken schweifen.
Thomas
Es war jetzt dreizehn Jahre her, dass sie Thomas in einem Kurs für Wirtschaftsrecht an der Uni kennengelernt hatte. Sie war einundzwanzig, er vierundzwanzig gewesen und er sah zum Anbeißen aus, war jung, sportlich, sonnengebräunt, hatte immer einen flotten Spruch auf den Lippen und gab sich Frauen gegenüber immer sehr galant und hilfsbereit. Er war ihr bereits im ersten Seminar aufgefallen und wann immer er in ihre Nähe kam, spürte sie ein verräterisches Kribbeln im Bauch, das sie nervös machte. In zwei Kursen saß er neben ihr und jedes Mal, wenn er sie zufällig berührte oder sich zu ihr beugte, um ihr eine Frage ins Ohr zu flüstern, wurde ihr ganz heiß.
Als es auf eine Zwischenklausur zuging, hatte er vorgeschlagen, gemeinsam zu lernen – er, ein Freund und eine weitere Kollegin würden sich in der Bibliothek treffen. Mit hochrotem Kopf stimmte sie freudig zu und ihr Herz schlug Purzelbäume. Nach einigen Tagen wollte man pärchenweise noch einmal alles gemeinsam durchgehen. So verbrachte sie die nächsten Tage allein mit Thomas in der Bibliothek. Als sie wieder spät am Abend, kurz vor der Sperrstunde, über einem Problem brüteten, stellte sich Thomas hinter sie, ließ den rechten Zeigefinger über die Zeilen des Buches auf dem Tisch streichen, während er sich mit der Linken auf der Tischkante neben ihr abstützte. Sie spürte seinen Atem neben ihrem Ohr.
»Was meinst du, kann das stimmen? Ich bin mir nicht sicher«, raunte er.
Vera war mit den Gedanken woanders, sie hatte ihm gar nicht zugehört. Seine Nähe, so direkt neben ihr, die flüchtigen Berührungen, hatten sie ganz durcheinandergebracht. »Was – äh – was hast du gesagt?«, stammelte sie und drehte den Kopf leicht zu seinem.
Ihre Gesichter waren nun so nah beieinander, dass kein Blatt Papier mehr zwischen ihre Nasen gepasst hätte, und sie konnte seinen Atem spüren. Ohne dass sie es kontrollieren konnte, schlossen sich ihre Augen und ihre Lippen öffneten sich leicht – Sekundenbruchteile bevor sie seine Lippen auf ihren spürte und er sie küsste. Er umschlang ihren Nacken und zog sie zu sich hoch – sie versanken in einem intensiven Kuss, dem sie sich willig hingab.
Eine halbe Stunde später schob er sie wild knutschend durch die Tür seines Studentenzimmers. Eng umschlungen hing sie an seinem Hals und ihre Zungen führten einen wilden Liebestanz in ihren Mündern auf, während Vera und Thomas sich gegenseitig die Kleider vom Leib rissen und dann nackt auf sein schmales Bett sanken. Dort zog er sie vor bis zur Bettkante, spreizte ihre Beine weit und kniete sich zwischen ihnen auf den Boden. Im nächsten Moment spürte Vera, wie seine Zunge durch ihre bereits nasse Spalte pflügte. Sie stöhnte laut auf, vergrub die Finger in seinem dichten blonden Haar und zog seinen Kopf fest an ihre Scham. Er wusste, was sie wollte, ja, er wusste sehr genau, was er tat. Feuer schien durch ihre Spalte zu fegen, er presste die Zunge tief in ihr Lustzentrum, auf ihre geschwollene Klitoris, und brachte Vera damit fast um den Verstand. Es dauerte nicht lange, schon brach eine erste Orgasmuswelle über sie herein und ließ ihren ganzen Körper erbeben. Zuckend und wimmernd genoss sie diesen Höhepunkt, den Thomas mit seinem geschickten Zungenspiel unheimlich in die Länge zog.
Noch immer vor ihr kniend, richtete er sich auf, griff nach seinem steifen Penis und legte ihn an ihre vor Lust triefende und pulsierende Vagina. Mit beiden Händen umklammerte er ihr Becken und sah ihr tief in die Augen, während er langsam und vorsichtig in sie eindrang. Zentimeter um Zentimeter schob er sein Glied in sie – mit bohrenden Blicken, die ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken jagten und ihr Innerstes erneut zum Pulsieren brachten.
Vera reckte ihm ihr Becken entgegen und wartete darauf, was er tun würde, wenn er ganz in ihr steckte und sie ausfüllte. Sie musste sich nicht lange gedulden – er zog sich betont langsam wieder aus ihr zurück, um sofort erneut kraftvoll in sie zu stoßen. Den gierigen Blick immer noch auf die Tiefen ihrer Augen gerichtet, stieß er seinen prallen steifen Schaft wieder und wieder in ihre Mitte. Als sie die Augen kurz schloss, glitt er aus ihr heraus, stand auf und stellte sich neben ihr Gesicht.
»Nimm ihn in den Mund – schmecke deine Lust«, befahl er mit fester Stimme und Vera folgte sofort. Mit den Lippen umschloss sie seinen Penis und saugte ihn tief in ihren Rachen, umkreiste mit der Zunge seine Spitze und schmeckte den Geschmack ihrer eigenen Lust. Er umfasste ihren Kopf und stieß immer wieder tief in ihren Mund. Vera ließ die Hände über seinen strammen Hintern wandern und krallte sie in seinen knackigen Po.
Nach wenigen Minuten entzog er sich ihr, beugte sich zu ihr herunter und küsste sie leidenschaftlich. »Dreh dich um!«, befahl er und Vera folgte erneut.
Sie kniete sich hin, stützte sich auf und reckte ihm ihr Hinterteil entgegen. Wieder umschlang er ihre Hüften, setzte seine Spitze an ihre nasse Öffnung und trieb sich mit einem einzigen kraftvollen Stoß tief in ihre Mitte. Vera stöhnte auf und genoss das intensive Gefühl, als er in sie eindrang. Dann begann er, sie kraftvoll und heftig, aber dennoch zärtlich zu nehmen. Wieder und wieder trieb er seinen steifen Schaft in sie – durch ihre schmale Pforte, vorbei an ihrem G-Punkt, den er dabei intensiv reizte.
Vera senkte ihr Becken und versuchte, sich auf seinen Rhythmus einzustellen. So dauerte es nur kurz, bis sie einen weiteren Orgasmus erlebte und ihre Lust laut herausschrie, während Thomas mit immer heftigeren Stößen laut klatschend gegen ihren Hintern rammte und dabei ebenfalls laut stöhnte. Mit einem letzten kraftvollen Stoß trieb er sich tief in sie und Vera konnte spüren, wie sich sein heißes Sperma in pulsierenden Wogen in ihr ergoss.
Von diesem Tag an hatten sie täglich Sex miteinander. Thomas nutzte jede Gelegenheit, um sie heiß und gefügig zu machen. Sogar während der Kurse, die sie im folgenden Semester gemeinsam belegten, ließ er immer wieder mal seine Hand unter dem Tisch zwischen ihre Schenkel und in ihre feuchte Spalte gleiten. Oft versuchte er dabei, sie bis zum Äußersten zu treiben – was ihm mehrfach gelang, wenn sie es nicht schaffte, sich dagegen zu wehren. Meist wollte sie das auch gar nicht. Thomas war ein ausgezeichneter Liebhaber, er wusste, wie er sie nehmen musste und wie er sie dazu brachte, Dinge mit ihm zu tun, die sie nie für möglich gehalten hätte. Sie war seinem Charme und seinem Liebesspiel vollkommen erlegen.
Es dauerte knapp vier Monate, bis ihr einmal eindeutige Spermaspuren in seinen Shorts auffielen, obwohl sie sich tagsüber nicht gesehen hatten. Langsam reifte in ihr der Verdacht, dass Thomas vielleicht noch eine andere Freundin hatte, mit der er sexuell aktiv war. Allerdings traute sie sich nicht, ihn diesbezüglich zur Rede zu stellen, aus Angst, ihn zu verlieren.
Eines Abends waren sie mit Bianca und Susi, zwei Kommilitoninnen, und Thomas’ Freund Max beim gemeinsamen Lernen in Max’ kleiner Wohnung. Thomas las ein Kapitel vor, dabei saß er dicht neben Vera, seine linke Hand auf ihrer Schulter. Susi rutschte auf der anderen Seite näher an Thomas heran und schien aus dem Buch vor ihnen mitzulesen. Thomas, der nun zwischen den zwei jungen Frauen saß, legte die rechte Hand um die Schulter der anderen. Vera durchzuckte ein Gefühl der Eifersucht, als sie bemerkte, dass er sie nun beide festhielt, doch sie versuchte, es zu unterdrücken. Da war noch ein anderes Gefühl – eins der Neugierde und der Angst.
Ihnen gegenüber saßen Max und Bianca – beide grinsten zu ihnen herüber und Vera hatte den Eindruck, dass der vorgelesene Stoff die beiden nicht im Mindesten interessierte. Max ließ eine Hand zu Biancas Taille wandern und schob sich langsam unter ihr Shirt in Richtung Busen, während ihre Rechte um seinen Rücken gelegt war – unter seinem T-Shirt. Ihre Linke war irgendwo unter dem Tisch – Vera vermutete auf seinem Oberschenkel. In diesem Moment spürte sie, wie sich Thomas’ Hand langsam durch die Öffnung ihrer Bluse zu ihrer Brust vortastete. Verstohlen blickte sie neben sich und erkannte, dass seine rechte Hand bereits in Susis Ausschnitt steckte.
Als Thomas den Absatz fertig vorgelesen hatte, stand er unvermittelt auf, schob eine Hand forsch über Veras Busen und zog sie leicht nach rechts, bis sie eine zweite Schulter spürte. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass er mit seiner rechten Hand die Brust der anderen massierte. Das Pärchen ihnen gegenüber lachte leise und sah zu ihnen herüber.
Schon hatte Max Bianca auf seinen Schoß gezogen und sie vor sich auf den Tisch gedrückt. Mit beiden Händen massierte er ihre prallen Brüste und küsste ihre Nippel, während sie den Rücken durchbog und das Spiel offensichtlich genoss. Ihrer Shirts hatten sich beide bereits entledigt, auch ein BH war nicht in Sicht.
»Na – wer von euch beiden macht mir jetzt die Hose auf?«, hörte sie plötzlich Thomas’ laszive Stimme und ihre Befürchtung bestätigte sich – das würde heute zu einer Orgie ausarten. Er legte es tatsächlich darauf an, es hier mit ihr und der anderen zu treiben, gemeinsam mit Max und dessen Gespielin. Sie war sich sicher, dass die zwei jederzeit gerne mitmachen würden. Noch bevor sie etwas antworten konnte, hatte Susi sich bereits umgewandt und ihm Gürtel und Hosenknopf geöffnet. Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete Vera, wie sie nun noch seinen Reißverschluss öffnete und ihm gekonnt die Hose abstreifte.
»Sehr gut, Susi, jetzt ist Vera an der Reihe.« Thomas drehte sich zu ihr um. Sein steifes Glied zeichnete sich unter den roten Seidenshorts ab, als er mit verführerischer Stimme forderte: »Komm, lass ihn frei und nimm ihn dir!«
Vera zögerte etwas, worauf die andere Frau sich hinter Thomas kniete und mit beiden Händen nach seinen Shorts griff. Mit einem sanften Ruck streifte sie ihm diese von den Hüften und zog sie ihm bis an die Knöchel herunter. Jetzt stand sein steifer Penis direkt vor Veras Gesicht und Thomas grinste sie unverhohlen an.
»Los, nimm ihn in den Mund, du magst es doch, an ihm zu lutschen.« Er wartete nicht lange, umgriff Veras Kopf und zog ihn zu sich heran. Es blieb ihr gar nichts anderes übrig, als ihre Lippen zu öffnen und seine pralle Männlichkeit in ihren Mund aufzunehmen. Halt suchend umklammerte sie seine Hüften und spürte am Kinn, wie Susi mit einer Hand Thomas’ steifes Glied und seine Hoden massierte, während er sich in ihr vor und zurück schob.
Danach ergab sich alles wie von selbst: Vera fügte sich und sie hatten ausgiebigen Sex zu dritt. Mit einer ungeahnten Standfestigkeit liebte Thomas sie und Susi, trieb sich abwechselnd in beide, bis sie ihre Orgasmen laut aus sich herausschrien – und das nicht nur einmal, sondern wieder und wieder. Thomas nahm sie in allen möglichen Stellungen und es schien fast so, als ob er damit die ganze Nacht weitermachen könnte.
Vera blickte zu Max, der es seiner Gespielin ebenfalls mit einer Ausdauer und Intensität besorgte, dass diese sprichwörtlich aus dem letzten Loch pfiff und irgendwann kraftlos zusammenbrach. Er allerdings hatte noch nicht genug, kam zu ihnen herüber und schob Vera seinen steifen Penis tief in den Mund. Sie war bereits zu erschöpft und ergab sich willenlos seinen Avancen. Schon schmeckte sie das bittere Aroma, das auf ihm haftete, und spürte, wie er in heftigen Stößen gegen ihren Gaumen klopfte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, während der sie und Susi von beiden Männern abwechselnd völlig fertiggemacht wurden, bis sie am Ende ihre Spermaladungen auf die bebenden und keuchenden Frauenkörper verteilt hatten.
Am nächsten Morgen hatte Vera noch einmal Sex mit Thomas, der sich nun bereits nach kurzer Zeit in ihr ergoss – sehr zum Leidwesen von Susi, die nackt neben ihnen lag und eigentlich darauf gewartet hatte, auch noch bedient zu werden. Schließlich stellte sich heraus, dass die beiden Männer am Vorabend Viagra genommen hatten. Stolz präsentierte Max eine Zwanzigerpackung, die bereits zur Hälfte leer war. Offensichtlich nicht das erste Mal, dass die beiden so etwas durchgezogen hatten.
Ein paar Tage später zwangen Schmerzen beim Wasserlassen und ein milchig-eitriger Ausfluss Vera zu einem Besuch bei ihrem Arzt – der eine Gonorrhö diagnostizierte.
Als sie Thomas damit konfrontierte, meinte dieser nur: »Ist doch halb so schlimm, schluck einfach die Antibiotika und in ein paar Tagen ist alles vorbei!«
Im folgenden Streitgespräch stellte sich heraus, dass er regelmäßig an dieser Geschlechtskrankheit litt, was er als »notwendiges Übel von ausgiebigem Sex« bezeichnete. Dabei gab er zu, immer wieder einmal gleichzeitig mehrere Freundinnen zu haben – so wie jetzt gerade wieder. Er sei mit Susi bereits seit vier Wochen zusammen, erzählte er. Manchmal hätte er schon drei Freundinnen parallel gehabt, meinte er mit stolz geschwellter Brust, was allerdings meist gewisse Koordinationsprobleme nach sich zöge, sofern die Frauen nicht auf Gruppensex standen – ganz im Gegensatz zu ihr.
Das war Vera nun doch zu viel. Bei aller Liebe und Hingabe, das konnte und wollte sie nicht mitmachen.
So hatte sie sich von ihm getrennt, nachdem sie ihm zum Abschied noch empfohlen hatte, sich in ärztliche Behandlung zu geben – wegen seiner Sexsucht.
Erinnerungen
»Wir sind da!« Gerda riss ihre Freundin jäh aus deren Erinnerungen und Vera musste sich erst einmal orientieren. Die Fahrt war irgendwie komplett an ihr vorübergezogen. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass der Wagen bereits auf Gerdas Parkplatz in der Tiefgarage stand.
Vor der Wohnung im dritten Stock wartete bereits ein Mann, den sie als Thomas erkannte. Freudig, aber dennoch zurückhaltend begrüßte sie ihn. Sie konnte sich schemenhaft daran erinnern, ihn nach der Trennung vor 13 Jahren vor einer Weile wiedergesehen zu haben.
In der Wohnung angekommen, öffnete Gerda das Gästezimmer und meinte stolz: »Hier hab ich alles untergebracht, was wir von deinen Sachen gerettet haben.« Sie deutete auf fünf große Umzugskartons, die in der hinteren Ecke des Zimmers standen. Obendrauf lagen noch zahlreiche weitere Gegenstände. Im großen Schrank befand sich Kleidung, die Vera größtenteils wiedererkannte. Ja, das waren ihre Sachen – aus ihrem alten Leben!
»Das wird bis auf Weiteres dein Zimmer sein – fühl dich wie zu Hause.« Gerda legte einen Arm um Vera und drückte sie an sich. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass du wieder da bist. So, und jetzt bestell ich uns erst mal etwas zu Essen – Pizza für alle?« Vera und Thomas nickten zustimmend und Gerda griff zum Telefonhörer und bestellte drei Pizzen, die in zwanzig Minuten geliefert werden sollten.
Thomas hatte es sich inzwischen im Wohnzimmer in einem der bequemen Sessel gemütlich gemacht. Als sich die beiden Frauen zu ihm auf die Couch setzten, meinte er: »Vera, nun werde ich dich mal aufklären, was in deiner Abwesenheit hier so alles passiert ist. Zuerst allerdings eine wichtige Frage an dich – woran erinnerst du dich noch? Ich meine, woran hast du noch eigene Erinnerungen? Nicht das, was du von anderen bereits erfahren hast.«
»Also gut, lasst mich mal überlegen ... Wir zwei haben uns irgendwann letztes Jahr in München wiedergesehen. Danach haben wir uns noch ein paarmal regelmäßig getroffen – meist wohl bei mir zu Hause ...« – Vera zögerte und überlegte weiter – »... wenn Manfred nicht da war, oder?«
»Das stimmt«, bestätigte Gerda, wurde allerdings von Thomas ermahnt, Vera frei sprechen zu lassen.
»Dann wird es auch schon dunkel. Irgendwann habe ich einmal mitbekommen, wie Susanne ganz aufgeregt mit Maria getuschelt hat. Und als Manfred nach Hause kam, haben sie ihn schnell beiseitegenommen und auf ihn eingeredet. Ich kann jetzt aber nicht sagen, worum es dabei ging, ebenso wenig, ob er mir davon erzählt hat. Ich habe noch ein paar Erinnerungsfetzen an unseren Urlaub – das muss irgendwo in der Karibik gewesen sein, Venezuela, glaube ich. Wir waren dort am Strand, in Tanzlokalen und Bars, haben viel getrunken und Spaß gehabt. Meine ich zumindest. Da war ... eine improvisierte Geburtstagsfeier in einem der Lokale – auch etwas mit ... mit ... nackten Frauen um uns herum ... nein, ich weiß nicht. Bin mir nicht sicher. Tut mir leid ...«
»Ist schon in Ordnung«, versuchte sie Thomas zu trösten. »Gut, jetzt haben wir eine ungefähre Vorstellung davon, bis zu welchem Zeitpunkt du dich derzeit erinnern kannst. Jetzt versuchen wir es einmal von der anderen Seite: Was ist deine erste echte Erinnerung danach?«
»Das Kloster, in dem ich aufgewacht bin. Ein kleines, abgelegenes Nonnenkloster mitten in der brasilianischen Pampa. Irgendwo in der Nähe von Sertãozinho im Bundesstaat Paraíba.«
»Noch nie davon gehört, wo soll das sein?«, wollte Gerda wissen.
»Glaube ich dir gerne. Das ist ein kleines Dorf mit weniger als fünftausend Einwohnern und selbst die sind noch sehr verstreut über die ganze Gegend. Liegt etwa 55 Kilometer vor der Küste, auf halbem Weg zwischen João Pessoa und Natal.«
»Natal ... Ja, das ist mir ein Begriff – jetzt kann ich mir ungefähr vorstellen, wo du warst. Nur wie um Gottes Willen bist du dort gelandet?«
»Die Nonnen haben mir erklärt, dass uns ein Bauer gefunden hat –«
»Uns? Du sagtest gerade: ›uns‹!«, unterbrach Thomas, der bisher nur aufmerksam zugehört und sich Notizen gemacht hatte.
»Ja, es soll ein Mann bei mir gewesen sein. Da er nicht in das Nonnenkloster hineindurfte, wurde er in ein anderes Kloster gebracht. Als ich mich nach ihm erkundigte, war er aber nicht mehr dort. Es soll ihm ziemlich schlecht gegangen sein, daher wurde er am nächsten Tag gleich weiter in ein Ordensspital in die nächste größere Stadt gebracht. Ich habe nie herausgefunden, wer er war oder was aus ihm geworden ist. Die Nonnen leben sehr zurückgezogen und abgeschieden, die waren keine wirkliche Hilfe. Und als ich mich auf die Suche gemacht habe, war es schon viel zu spät, als dass sich irgendwer noch so richtig an ihn hätte erinnern können oder wollen.«
»Gut. Was ist mit dem Moment, als du aufgewacht bist: Wann war das?«, hakte Thomas nach.
»Das war am 18. November. Dieses Datum wurde mir genannt, deshalb weiß ich es so genau. Ich soll zwar schon vorher ein paarmal kurz aufgewacht, dann aber immer wieder bewusstlos geworden sein. Ab diesem Tag bin ich wach geblieben und seitdem kann ich mich eigentlich an alles erinnern.«
»Sehr gut. Das besprechen wir ein anderes Mal, wenn du dich erholt hast. Somit fehlen dir also mindestens die Zeit von Mitte August bis zum 18. November und davor hast du auch noch ein paar Lücken – die müssen wir wieder alle füllen.«
In diesem Moment klingelte der Pizzalieferant. Wenig später saßen die drei mit Besteck und Rotwein um den kleinen Tisch herum und genossen ihre Pizzen.
Nach einer Weile fragte Thomas: »Also zurück zu all dem, was während deiner Abwesenheit passiert ist. Womit möchtest du anfangen?«
»Mit Manfred – was wisst ihr von ihm? Warum sind Maria und Susanne so wütend auf mich?«
Thomas überlegte kurz, wie er es Vera am besten beibringen sollte, und setzte schließlich an: »Also gut, beginnen wir einfach mal damit, dass Gerda sich Ende Mai letzten Jahres bei mir gemeldet und mich um einen gemeinsamen Termin mit dir gebeten hat, zu dem es dann allerdings erst im August kam. Dabei ging es darum, dass deine Ehe mit Manfred – sagen wir es einmal so: dringend beendet werden müsste ...«