Vera - Sklavin der Lust | Roman

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»... dringend beendet werden müsste? Was soll das heißen?«
»Im Klartext: Er hat dich mehrfach missbraucht und vergewaltigt. Und zwar nicht nur er selbst, sondern ebenso seine Freunde. Darüber hinaus hat er dich mit einem Video erpresst!«, sprudelte es aus Gerda heraus.
»Vergewaltigt? Video? Erpresst?«, echote Vera mit zitternder Stimme. Sie war erschüttert und irritiert.
»Stimmt«, antwortete Thomas bedrückt, »das Video ist Anfang dieses Jahres aufgetaucht und ich glaube, dass darin der Kern von Marias und Susannes Zorn auf dich liegt. Es dauert etwa eine halbe Stunde und zeigt, wie du Sex mit drei Männern und zwei Frauen hast. Oder besser gesagt, sie mit dir, da du doch recht teilnahmslos erscheinst. Es lässt sich nicht drum herumreden: Es ist eine sehr ausschweifende Orgie. Die Qualität des Videos ist relativ schlecht, allerdings hat es viel Staub aufgewirbelt. Da Manfred auf dem Video nicht zu sehen ist, gingen alle davon aus, dass er nicht dabei war und du ihn betrogen hast. Vor Kurzem haben wir das Original zugespielt bekommen. Da gibt es noch ein paar zusätzliche Szenen, auf denen Manfred und sein Busenfreund Kurt zu sehen sind, wie sie dir eine Menge Alkohol einflößen und sich ebenfalls an dir vergehen – da hast du dich noch aktiv zu wehren versucht.«
Mit weit aufgerissenen Augen saß Vera auf der Couch und hörte zu. Gerda hatte ihr einen Arm um die Schultern gelegt und drückte sie an sich.
»Dieses Video war der Grund dafür, warum du damals zu mir gekommen bist. Deiner Aussage nach entstand es, nachdem du fluchtartig aus einem Swingerclub geflohen warst, in den dich Manfred genötigt hatte. Er hat dir damit gedroht, es in Umlauf zu bringen und dafür zu sorgen, dass es auch deine Chefs bekommen, wenn du nicht das tust, was er will. Die Zeit mit ihm muss wirklich schlimm gewesen sein, und es schien wie eine göttliche Fügung, dass du damals Gerda wiedergetroffen hast. Sie war es auch, die dich dazu überredet hat, Kontakt mit mir aufzunehmen – und ich habe dir geraten, ihn sofort anzuzeigen und die Scheidung einzureichen, wozu du damals allerdings noch nicht bereit warst.«
»Ich habe wochenlang auf dich eingeredet – wie auf eine kranke Kuh, aber du hattest so viel Angst vor ihm und dem Video, dass du wie gelähmt warst. Egal was er mit dir angestellt hat, du hast es schweigend ertragen und warst einfach nicht imstande, dich zu wehren«, ergänzte Gerda.
»Am 25. August, also vor nicht ganz einem Jahr, war es endlich so weit: Gerda hat dich zu mir geschleift, du warst völlig aufgelöst und hattest blaue Flecken. Manfred und seine beiden Freunde hatten dich wieder einmal vergewaltigt und sind danach für vier Tage auf Weiterbildung gefahren. Wir sind erst einmal mit dir zu einem Arzt gefahren, der dich eingehend untersucht und ein paar Proben genommen hat. Du bist über das Wochenende bei Gerda geblieben und wir haben die Scheidungspapiere und die Anzeige vorbereitet. Als ich am Montag Anzeige erstatten wollte, hast du wieder einen Rückzieher gemacht und gemeint, dass wir das besser bleiben lassen sollten, da sowohl Manfred als auch Kurt bei der Polizei seien. Die Scheidung wolltest du durchziehen, dir allerdings vorher erst noch eine neue Bleibe suchen, was nicht länger als drei Wochen dauern sollte. Wir haben uns schließlich darauf eingelassen – leider. Ein schwerer Fehler, wie sich schließlich herausgestellt hat.«
»Fehler? Wieso?«
»Weil du dich von ihm hast wieder einwickeln lassen«, erwiderte Gerda verärgert. »Wie wir über Umwege erfahren haben, hat dich Susanne bei einem deiner Treffen mit Thomas beobachtet und geglaubt, er sei dein Liebhaber. Das hat sie natürlich gleich Maria und Manfred gesteckt. Der hat allerdings schnell Lunte gerochen und wurde plötzlich wieder zuckersüß. Er hat sich bei dir entschuldigt, es täte ihm so leid, er hätte sich völlig danebenbenommen und würde alles tun, um es wiedergutzumachen – bla, bla, bla. Er hat dich vollkommen eingewickelt, davon gefaselt, neu anzufangen, und gemeint, dass ein Kind dazu die beste Möglichkeit wäre.«
»Ein Kind?«
»Ja! Ihr habt es schon drei Jahre vergeblich versucht, irgendwie hat es nie geklappt. Und je länger es gedauert hat, desto aggressiver und brutaler wurde Manfred. Sicher auch angestachelt von Maria, die endlich einen Erben haben und Oma sein wollte«, erklärte Gerda. »Und du hast ihm den Schmarren abgenommen und damit die Scheidung auf die lange Bank geschoben.«
Vera senkte betroffen ihren Kopf. Düstere Erinnerungen kamen in ihr hoch. Erinnerungen, die sie für Albträume gehalten und die sie erfolgreich zu verdrängen gelernt hatte. Ja, das mit dem Kind war ein wunder Punkt, einer der sie schon länger verfolgt hatte.
»Eine Woche später bist du zu einer Verabredung mit Gerda nicht erschienen«, sagte Thomas. »Als sie daraufhin bei dir zu Hause angerufen hat, sagte Susanne, dass ihr beide kurz entschlossen zu deinem Geburtstag in die Karibik geflogen wärt – sie wusste allerdings nicht, für wie lange, weil alles so schnell gegangen sei. War offensichtlich eine kurzfristige Entscheidung. Ihr seid mit gepackten Koffern zum Flughafen nach München und wolltet von dort ein Last-Minute-Angebot suchen. Mehr konnte sie uns nicht sagen.«
Gerda schnappte sich eine Mappe und begann darin herumzublättern. »Am 13. September letzten Jahres seid ihr verschwunden. Als ich nach zwei Wochen noch nichts von euch gehört hatte, habe ich bei deiner Bank nachgefragt, und die wussten ebenso von nichts – du hattest nicht einmal Urlaub beantragt, sondern warst einfach nicht zur Arbeit erschienen. Anfangs waren die recht sauer, allerdings machten sie sich auch schon langsam Sorgen. Am nächsten Tag sind wir zur Polizei, um eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Kurt, der Busenfreund von deinem Manfred, wollte die Anzeige zuerst gar nicht annehmen und ist mit allen möglichen Ausreden gekommen. Thomas hat sich dann als dein Anwalt zu erkennen gegeben und den leitenden Beamten verlangt. Der konnte unsere Bedenken verstehen und hat die Vermisstenanzeige schließlich persönlich aufgenommen – sichtlich sehr zum Ärger vor Kurt.«
»Eine Woche später erhielt Gerda von der Polizei die Information, dass ihr einen zehntägigen Urlaub für Venezuela gebucht und offensichtlich vor Ort verlängert hattet«, führte Thomas aus. »Der Rückflug sollte drei Tage später erfolgen, hatten sie recherchiert, aus deinen Kreditkartenabrechnungen ergab sich nichts Auffälliges. Damit war die Sache für die Polizei erst einmal erledigt. Kurt meinte nur hämisch, wir sollten uns um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern und euch in Ruhe lassen.«
»Ich habe eine Woche gewartet und als ihr dann noch immer nicht zurück wart, bin ich erneut zur Polizei«, setzte Gerda fort. »Sie gaben mir zwar recht, dass alles doch recht ungewöhnlich sei und sie der Sache nachgehen würden, getan haben sie aber offensichtlich nichts. Ich war ein paarmal bei Maria und Susanne, die sich auch schon Sorgen machten, sich allerdings langsam auf dich einschossen und dir die Schuld zuschoben, dass sich ihr herzallerliebster Manfred nicht meldete. Dabei rutschte Susanne heraus, dass du einen Liebhaber hättest – Thomas, wie sie dachte – und sie kannte kein Halten mehr- Von deinem Chef habe ich in der Folge ein paar von Manfreds Kreditkartenabrechnungen zugesteckt bekommen – vertraulich, ich durfte natürlich niemandem sagen, woher ich die hatte. Daraus ging hervor, dass ihr zunächst wirklich am 13. September nach Venezuela geflogen seid, ganz so, wie es der Reiseveranstalter der Polizei gegenüber angegeben hatte. Am 23. seid ihr jedoch nach Jamaika geflogen und habt dort ... äh, in einem Swingerhotel eingecheckt.«
»Swingerhotel?«, fragte Vera verblüfft.
»Ja, das hat mich auch gewundert, doch es kommt noch besser – oder schlimmer: Am ersten Oktober gab es einen weiteren Flug, nach Mexiko. Dort seid ihr in einem weiteren Swingerhotel abgestiegen. Eine knappe Woche später ist eine Barabhebung von neuntausend Euro verzeichnet, das war vorläufig die letzte Buchung. All das ist auf Manfreds Karte gelaufen – von deiner waren bis dahin nur zwei Flugtickets und eine Hotelrechnung abgebucht worden. Später hat sich herausgestellt, dass ihr am 8. Oktober nach Brasilien geflogen seid und dort in einem Hotel in São Paulo eingecheckt habt. Wenig später, am 13., seid ihr plötzlich in Rio und am 18. in Recife aufgetaucht – dazu gibt es wieder Belege, jetzt auf deiner Kreditkarte. Am 25. Oktober wurde über die auch ein Auto angemietet.«
»Ein Mietwagen in Brasilien?«, unterbrach Vera ungläubig.
»Ja, der wurde für eine Fahrt von Recife nach Natal gemietet, angeblich von einem Brasilianer, und mit deiner Kreditkarte bezahlt.«
Nun übernahm Thomas wieder und erzählte: »Am achten November hat mich die Polizei kontaktiert und mir mitgeteilt, dass sie die Sache jetzt mit Nachdruck verfolgten. Sie hätten die Kreditkartenunterlagen von der Bank angefordert und da wären ein paar Auffälligkeiten dabei. Ob wir inzwischen irgendetwas von euch gehört hätten? Ich habe mich zunächst dumm gestellt und nur gemeint, dass wir nach wie vor nichts wüssten. In der Folge habe ich meine Kontakte beim Auswärtigen Amt spielen lassen sowie einen Bekannten kontaktiert, der beruflich viel in Brasilien ist, und ihn um Unterstützung gebeten. Im Dezember gab es erneut wöchentliche Barabhebungen mit Manfreds Kreditkarte – insgesamt waren das nun 45.500 Euro. Die Bank sperrte daraufhin eure Kreditkarten – was ich übrigens schon viel früher vorgeschlagen hatte, um damit eine Reaktion von eurer Seite zu erzwingen. In der ersten Januarwoche tauchte das bereits erwähnte Video auf und hat für einige Aufregung gesorgt.«
»Du kannst dir nicht vorstellen, wie sich Maria und Susanne aufgeregt haben!«, erklärte Gerda. »›Schlampe‹ und ›Flittchen‹ waren noch die freundlichsten Begriffe, die sie für dich übrig hatten. Besonders Susanne hat sich ausgiebig über dich ausgelassen. Sie hätte immer schon gewusst, dass du nichts für Manfred wärst, und dass du bei dem Umgang keine Kinder kriegen könntest, sei wohl logisch. Als ich dagegengehalten habe, dass dieses Video etwas ganz anderes zeigt und du von Manfred mehrfach vergewaltigt wurdest, sind die beiden regelrecht explodiert und haben sich wie die Furien aufgeführt. Ein paar Tage später habe ich von einem Rechtsanwalt die Aufforderung erhalten, meine Behauptungen öffentlich zurückzunehmen, andernfalls würden sie mich wegen Verleumdung verklagen.«
Schließlich ergriff Thomas wieder das Wort: »Am 16. Januar kam über das Auswärtige Amt die Meldung, dass bereits am 21. November eine männliche Leiche in einem Mietauto in der Nähe von Pirpirituba gefunden worden war. Es hat offenbar eine Weile gedauert, bis dort jemand die Informationen weitergeleitet hat.«
»Pirpirituba – ja, das kenne ich, das ist die nächste größere Stadt bei Sertãozinho«, unterbrach Vera.
»Gut, jetzt wissen wir also, dass das zusammenpasst. Die brasilianische Polizei gab sich sehr zurückhaltend und meinte nur, dass der Fund von Manfreds Papieren bei der Leiche auf seine Identität hindeute.«
»Das war dann der Tropfen, der das Fass bei den beiden zum Überlaufen brachte«, ergänzte Gerda. »Von da an warst du für sie eine Hure und Mörderin, die ihren unschuldigen Manfred auf dem Gewissen hatte. Die nächsten zwei Monate ging es heftig hin und her. Wir deckten sie mit einer Unterlassungsklage ein, sie wollten dagegenhalten und verklagten uns wegen Verleumdung ihres Manfreds – ein juristisches Pingpongspiel, das Ende März im Rauswurf all deiner Sachen seinen Höhepunkt fand.«
»Der größte Schock für die beiden kam Anfang April, als die brasilianischen Behörden meldeten, dass sie nun fest davon ausgingen, dass die Leiche Manfred sei. Eine Überstellung nach Deutschland wurde abgelehnt, da die Einäscherung und Beisetzung bereits erfolgt waren – auf Anordnung seiner Frau.«
»Auf meine Anordnung hin?« Vera war wie vor den Kopf gestoßen. »Anfang April ... da war ich in São Paulo, nachdem ich in Paraíba, Rio Grande do Norte und Pernambuco vergeblich nach dem unbekannten Mann gesucht und Kontakt mit den Konsulaten aufzunehmen versucht hatte. Von einem Toten wusste ich nichts!«
»Diese Info machte hier alle stutzig – besonders Maria und Susanne natürlich«, meinte Gerda.
Thomas erklärte weiter: »Am zehnten Mai tauchte plötzlich eine Gabriela Bruna da Moura Brandão, verheiratete Wegner, auf und legte eine Heiratsurkunde, datiert auf den 24. November, sowie eine Sterbeurkunde von Manfred vor, datiert auf den 22. Dezember, wobei hier der Hinweis ›geschätzter Todeszeitpunkt‹ angeführt war. Das Ganze machte auf uns einen äußerst dubiosen Eindruck und stimmte auch mit einigen Details unserer Erhebungen nicht zusammen, doch davon wollte unsere Polizei nichts wissen. Für sie war nur wichtig, dass sie damit den Fall zu den Akten legen konnten.«
»Und jetzt kommt es: Sie hatte eine detaillierte Vermögensaufstellung, stellte Erbansprüche und wollte von Maria und Susanne nun auch noch Geld für die Beisetzung von Manfred zurückhaben. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sich die beiden daraufhin aufgeführt haben! Jedes Mal, wenn sie Gabriela begegnet sind, sei es vor Gericht oder auf der Straße, sind sie sich gegenseitig an die Gurgel gegangen. Die Polizei war wochenlang damit beschäftigt, sie voneinander fernzuhalten. Fast wäre es so weit gekommen, dass sie die Streithennen eingesperrt hätten. Für mich irgendwie eine Genugtuung: Wir waren zunächst aus der Schusslinie. Gabriela ist immer wieder nach Brasilien zurückgeflogen, war allerdings mindestens einmal pro Monat hier, um ihre Erbansprüche durchzusetzen.«
»Da es keine Spur von dir gab, konnte ich die Behörden so weit hinhalten, dass zwei Jahre abgewartet werden sollte, bevor hier etwas entschieden würde – schließlich gab es keine gültigen Beweise dafür, dass ihr geschieden wart oder du nicht mehr lebtest. Mitte Juni meldete mir mein Kontakt aus Brasilien, dass die dortigen Behörden nun doch Zweifel hätten, dass die gefundene Leiche Manfred war. Der Führerschein wurde nicht – wie ursprünglich angegeben – an der Leiche, sondern im Handschuhfach gefunden! Außerdem gab es kleinere Unstimmigkeiten bei den Zahnunterlagen, die in einem Detail nicht ganz zusammenpassten. Damit wurde der Haftbefehl gegen Manfred wieder aktuell – wegen Verdachts auf Menschenhandel und Nötigung zur Prostitution. Es gab da offensichtlich eine Anzeige von einem Zeugen. Durch unsere laufende Einmischung wurde dieser nun auch als internationaler Haftbefehl geführt, weil nun unsere Darstellung doch nicht mehr als so ganz abwegig angesehen wurde.«
»Womit wir wieder voll in der Schusslinie von Maria, Susanne und Kurt standen!« Gerda konnte sich ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen.
»Das ist gerade einmal sechs Wochen her und jetzt bist du wieder hier – Gott sei Dank!« Man konnte Thomas die aufrichtige Freude ansehen. »Damit hätten wir das Gröbste zusammengetragen. Lass das Ganze jetzt einfach auf dich wirken und schlaf eine Nacht darüber – vielleicht kehren ja noch ein paar Erinnerungen zurück.«
»Du hast sicher recht, es ist schon spät und ich bin wirklich hundemüde. Die lange Reise, die ganze Aufregung und so viele Neuigkeiten, die ich erst verarbeiten muss ... Das wird mir langsam zu viel. Ich würde mich am liebsten gleich hinlegen.«
Gerda und Thomas nickten zustimmen und alle drei standen auf. An der Wohnungstür meinte Vera: »Jedenfalls vielen Dank für all die Infos und für alles, was ihr für mich getan habt.«
»Schon gut, das war erst der Anfang. Ich befürchte, dass uns die Hauptarbeit noch bevorsteht, bis endgültig geklärt ist, was tatsächlich mit Manfred passiert ist – auch wenn ich glaube, dass er wirklich tot ist. Für dich wäre das sicher das Einfachste und Angenehmste.«
»Frei nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende«, ergänzte Gerda schnell, da ihr die Bemerkung von Thomas doch unpassend vorkam. »So, und jetzt raus mit dir«, wandte sie sich an ihn, »wir melden uns morgen bei dir und beratschlagen dann, wie es weitergehen soll.«
Vera nickte zustimmend, umarmte Thomas kurz und drückte ihm einen schüchternen Abschiedskuss auf die Wange, bevor er von Gerda unsanft durch die Wohnungstür geschoben wurde.
»In Ordnung. Schlaft gut, wir hören uns morgen. Haltet euch jedenfalls den Montag frei – da haben wir einiges zu erledigen. Ich werde versuchen, die nötigen Termine so zeitnah wie möglich zu bekommen, vielleicht schaffe ich das schon morgen. Gute Nacht!«
Veras Beziehungen
Die Details über ihr Leben mit ihrem gewalttätigen Ehemann hatten Vera ganz schön aufgewühlt und so verlief ihre Nacht recht unruhig. Auch nachdem sie endlich eingeschlafen war, warf sie sich von einer Seite auf die andere – von Erholung keine Spur.
Dass sie gegen ihren Willen zum Sex gezwungen, also vergewaltigt worden war, machte ihr schwer zu schaffen, war es doch nicht das erste Mal, sondern fast schon ein roter Faden, der sich durch ihr Beziehungsleben zog. In ihren Träumen erlebte sie ihre erste Liebe und Enttäuschung noch einmal ...
Während ihrer Schulzeit war sie die Woche über im Internat und nur am Wochenende zu Hause. Auf einem Dorffest kamen der zwei Jahre ältere Florian und sie sich näher und sie verliebte sich Hals über Kopf in den galanten jungen Mann. Die täglichen Telefonate am Abend waren für sie unheimlich aufbauend, und so freute sie sich immer schon auf die freien Tage, an denen sie ihn wiedersehen konnte.
Am vierten Wochenende nutzte Florian die romantische Stimmung eines farbenprächtigen Sonnenuntergangs und ihre Freude über das positiv beendete Schuljahr – und sie schlief das erste Mal mit einem Jungen. Er wusste, dass sie noch Jungfrau war, und ging entsprechend zärtlich und liebevoll vor. Dennoch konnte er ihre Nervosität nicht ganz vertreiben, sodass das »erste Mal« für sie nicht ganz so romantisch war, wie sie es sich erträumt hatte. Dafür versprach er ihr, dass er sie beim nächsten Mal einen Orgasmus erleben lassen würde.
Bereits am nächsten Tag kam ihm die Stimmung auf einem kleinen Fest oder vielmehr der dort ausgeschenkte Alkohol entgegen. Vera war schon leicht betrunken und damit sehr leicht gefügig zu machen. Mitten in der Nacht, als sie auf dem Heimweg waren, verführte er sie dazu, ihm auf eine versteckte Lichtung in einem kleinen Park zu folgen. Dort auf dem weichen Moos, unter dem fahlen Licht des Vollmondes, zog er ihr Höschen aus und verwöhnte sie oral, bis sie ihren ersten Orgasmus erlebte. Danach zog er seine Hose herunter und penetrierte sie sehr vorsichtig und zärtlich. Als er sich in ihr ergoss, kam sie zum zweiten Mal. In dieser Nacht schwebte sie im siebten Himmel und sehnte sich danach, dieses Gefühl bald wieder zu erleben.
In den nächsten zwei Wochen trafen sie sich mehrmals und Veras Wunsch erfüllte sich. Eines Abends hatten sie beide zu viel getrunken und waren mehr als leicht beschwipst, was sie jedoch nicht vom Sex abhielt. In seinem Auto riss er ihr regelrecht die Kleider vom Leib und nahm Vera ungestüm. Obgleich es diesmal nicht zärtlich und liebevoll war, erlebte sie einen Höhepunkt – unter Schmerzen.
Ein paar Tage später waren ihre Eltern über das Wochenende weggefahren, was sie und ihre Schwester dazu nutzten, mit ihren Freunden Spaß zu haben. Florian schlief in dieser Nacht das erste Mal bei Vera und sie hatten mehrfach Sex: wilden, leidenschaftlichen und intensiven Sex. Dieser hatte nichts mehr mit der anfänglichen Romantik, Zärtlichkeit und Vorsicht zu tun, er war heftig und animalisch, blieb jedoch ohne Erfüllung für sie.
In den nächsten Wochen wurde der Sex immer heftiger und rücksichtsloser. Florian interessierte sich nicht mehr dafür, ob sie Spaß hatte und zum Höhepunkt kam – Hauptsache, er hatte seinen. Vera war noch zu verliebt, als dass sie sich gegen ihn behaupten wollte oder konnte. Als er sie eines Abends erneut unter Alkoholeinfluss gegen ihren Willen anal genommen hatte, wurde es ihr zu viel und sie vertraute sich ihrer Schwester an. Judith war zwar nur ein Jahr älter, hatte allerdings schon mehr Erfahrung mit Jungs und konnte Veras Angst durchaus nachvollziehen.
Am Wochenende waren sowohl Florians als auch Veras Eltern nicht zu Hause und so schlug Judith vor, ihn gemeinsam bei ihm zu Hause zur Rede zu stellen. Er reagierte jedoch vollkommen anders, als sie geplant hatten. Auf die Vorwürfe hin begann er nur zu grinsen, griff zum Telefon und rief seinen besten Freund Mike an. Während er ihm sagte, dass hier zwei geile Frauen säßen und sich darüber beschwerten, dass er einer davon das hintere Loch gestopft hätte, lachte er laut auf. Kurz darauf stand Mike vor der Tür und sie machten sich gemeinsam über Vera und Judith lustig. Irgendwie – Vera verstand später nie wie und warum – schafften es die beiden, Vera und Judith zum Bleiben zu überreden.
Dieser Abend hatte sich unauslöschlich in Veras Gedächtnis eingebrannt. Obwohl sie ihn vergessen, verdrängen oder einfach nur ignorieren wollte, schaffte sie es nicht, und er schlich sich immer wieder in ihre Erinnerung. Die beiden Frauen hatten außer einem Glas Wein nichts getrunken, trotzdem fühlten sie sich schnell stark benebelt. Vera wurde schwindlig, sie nahm die Umgebung nur noch wie durch einen Schleier wahr und die Stimmen klangen weit, weit entfernt. Ohne dass sie etwas tun konnte, beobachtete sie, wie die beiden Jungs Judith auszogen und sie nackt auf den Couchtisch drängten. Ruck, zuck hatten sie sich ebenfalls entkleidet und Florian schob Judith seinen steifen Penis in den Mund, während sich Mike zwischen ihre Schenkel schob.
Wie gelähmt saß sie selbst daneben und beobachtete die Szene, als ob diese nur im Fernsehen abliefe. Auch Judith wehrte sich nicht, sie bewegte sich kaum und ließ alles teilnahmslos über sich ergehen. Als Florian sie anwies, seine Hoden zu massieren, reagierte sie nicht, und selbst als er ihre Hand ergriff und sie mehrfach an die gewünschte Stelle drückte, sackte diese sofort wieder nach unten, als er sie losließ. Brummend ließen die zwei von Judith ab. Florian öffnete Veras Bluse und BH, zog ihr beides über den Kopf, während Mike ihr Hose und Slip auszog. Sie spürte, wie sich Florians Penis zwischen ihre Lippen presste und sich eine Zunge an ihrer Spalte zu schaffen machte. Sie versuchte sich zu wehren, ihre Lippen und Schenkel fest aufeinanderzupressen, doch es gelang ihr nicht. Sie spürte, wie sowohl Penis als auch Zunge in ihren Körper eindrangen und taten, was sie wollten.
Kurz darauf verschwand Florian aus ihrem Sichtfeld und Mike drang mit seinem Penis in sie ein. Er war lang, sehr lang und dünn. Er bohrte sich tief in ihr Innerstes, tiefer als es Florian je gelungen war. Vera nahm wahr, wie er sich mit kraftvollen Stößen immer tiefer in ihre Mitte drängte, und der Schmerz in ihrer trockenen Scheide schien unerträglich. Sie hörte Florian sagen, dass er eine Tube Gleitcreme von seinen Eltern geholt hatte und jetzt Judiths Hintereingang testen wolle.
Mike schien diese Idee ebenfalls zu gefallen. Er zog sich aus Vera zurück, um sein bestes Stück mit Gleitgel einzuschmieren. Sie wurde umgedreht und merkte, wie er etwas Kühles, Glitschiges um ihren Anus verteilte, bevor er sich in ihn schob. Ein paarmal trieb sich Mike kraftvoll in sie, bevor er sich schließlich wieder in ihre Vorderpforte schob, was ihm offensichtlich besser zu gefallen schien.
Vera war dankbar und es kam ihr fast wie eine Erlösung vor, als sich sein mit Gleitcreme eingeschmierter Penis in ihre Vagina schob und der Schmerz etwas nachließ.
Nach einer gefühlten Ewigkeit tauschten die beiden Jungs ihre Gespielinnen. Florian fand das Analspiel offenbar wesentlich aufregender als sein Freund und genoss es, die wehrlose Vera abwechselnd intensiv und hart von hinten und von vorn zu nehmen.
Sie erfuhren nie, wie lange ihr Martyrium gedauert hatte und wie sie wieder nach Hause gekommen waren. Als sie am nächsten Tag aufwachten, fanden sich beide Mädchen in einem verwirrten, verstörten Zustand wieder. Anfangs konnten sie nicht einmal klar sagen, ob oder was tatsächlich passiert war, und es dauerte fast den ganzen Tag, bis sie ihre Erinnerungen wie ein Mosaik zusammengesetzt hatten. Wut machte sich breit – auf die beiden Jungs und auch auf sich selbst, weil sie es so weit hatten kommen lassen und nicht rechtzeitig abgehauen waren, solange es noch möglich gewesen wäre. Zu der Wut gesellten sich Scham und Angst.
So beschlossen sie, das Erlebte für sich zu behalten und den Eltern nichts davon zu erzählen. In einem Punkt waren sie sich jedoch völlig einig – Florian wollten sie niemals wiedersehen – speziell Vera nicht.