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6. Und er begrub ihn im Tale, im Lande Moab gegenüber Beth-Peor, und niemand kennt sein Grab bis auf diesen Tag.
7. Mose war 120 Jahre alt, als er starb; seine Augen waren nicht trübe geworden, und seine Frische war nicht gewichen.
8. Und die Israeliten beweinten Mose in den Gefilden Moabs dreissig Tage lang; dann waren die Tage des Weinens und der Trauer um Mose zu Ende.
9. Josua aber, der Sohn Nuns, war erfüllt vom Geist der Weisheit; denn Mose hatte ihm die Hände aufgelegt. Und die Israeliten hörten auf ihn und taten, wie der Herr dem Mose geboten hatte.
10. Und es stand hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose, mit dem der Herr von Angesicht zu Angesicht verkehrte,
11. (keiner ihm gleich) in all den Zeichen und Wundern, mit denen ihn der Herr gesandt hat, dass er sie im Lande Ägypten am Pharao, an allen seinen Dienern und an seinem ganzen Lande tue,
12. und in all (den Erweisen) der starken Hand und in all den grossen und furchtbaren Taten, die Mose vor den Augen ganz Israels getan hat.
Das Buch Josua
Kapitel: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24
Josua 1
1. NACH dem Tode Moses, des Knechtes des Herrn, sprach der Herr zu Josua, dem Sohne Nuns, dem Diener Moses:
2. Mein Knecht Mose ist gestorben; so mache dich nun auf, ziehe über den Jordan hier, du und dieses ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, gebe.
3. Jeden Ort, darauf eure Fußsohle treten wird, gebe ich euch, wie ich Mose versprochen habe.
4. Von der Wüste an und dem Libanon dort bis an den grossen Strom, den Euphratstrom, das ganze Land der Hethiter, und bis an das grosse Meer im Westen soll euer Gebiet reichen.
5. Niemand soll vor dir standhalten können dein ganzes Leben lang. Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich mit dir sein. Ich will dich nicht verlassen noch preisgeben.
6. Sei fest und unentwegt; denn du sollst diesem Volke das Land zum Erbe austeilen, das ich ihm geben will, wie ich ihren Vätern geschworen habe.
7. Nur sei recht fest und unentwegt, genau zu tun nach allem, was dir mein Knecht Mose geboten hat. Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, auf dass du Glück habest auf allen deinen Wegen.
8. Von diesem Gesetzbuch sollst du allzeit reden und darüber nachsinnen Tag und Nacht, dass du genau tust nach allem, was darin geschrieben steht; denn alsdann wird es dir auf deinen Wegen gelingen und wirst du Glück haben.
9. Habe ich dir nicht geboten: Sei fest und unentwegt? So lass dir nicht grauen und fürchte dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir auf allen deinen Wegen.
10. Da gebot Josua den Amtleuten des Volkes:
11. Geht durch das Lager und gebietet dem Volke: Macht euch Wegzehrung bereit; denn in drei Tagen sollt ihr hier über den Jordan gehen, dass ihr einziehet und das Land einnehmet, das euch der Herr, euer Gott, zu eigen gibt.
12. Und zu den Rubeniten, den Gaditen und dem halben Stamm Manasse sprach Josua:
13. Gedenket dessen, was euch Mose, der Knecht des Herrn, geboten hat: Der Herr, euer Gott, schafft euch Ruhe und gibt euch dieses Land.
14. Eure Frauen, eure Kinder und euer Vieh mögen in dem Lande bleiben, das euch Mose jenseits des Jordan gegeben hat; ihr aber, was streitbare Männer sind, sollt gerüstet vor euren Brüdern hinüberziehen und ihnen helfen,
15. bis der Herr euren Brüdern Ruhe schafft wie euch und auch sie das Land einnehmen, das ihnen der Herr, euer Gott, gibt. Alsdann mögt ihr in das Land eures Eigentums zurückkehren, das euch Mose, der Knecht des Herrn, jenseits des Jordan im Osten gegeben hat.
16. Und sie antworteten Josua: Alles, was du uns geboten hast, wollen wir tun; und wohin immer du uns sendest, dahin wollen wir gehen.
17. Ganz wie wir Mose gehorsam gewesen sind, so wollen wir auch dir gehorsam sein. Wenn nur der Herr, dein Gott, mit dir ist, wie er mit Mose war!
18. Ein jeder, der sich deinem Befehle widersetzt und deinen Worten nicht gehorcht in allem, was du ihm gebietest, der soll sterben; nur sei fest und unentwegt!
Josua 2
1. UND Josua, der Sohn Nuns, sandte von Sittim heimlich zwei Männer als Kundschafter und sprach: Geht hin, beseht euch das Land und Jericho. Da gingen sie hin und kamen in das Haus einer Dirne namens Rahab und legten sich daselbst schlafen.
2. Es ward aber dem König von Jericho gesagt: Siehe, heute nacht sind Männer von den Israeliten hier hereingekommen, das Land auszukundschaften.
3. Da sandte der König von Jericho zu Rahab und liess ihr sagen: Gib die Männer heraus, die zu dir ins Haus gekommen sind; denn sie sind gekommen, das ganze Land auszukundschaften.
4. Das Weib aber nahm die zwei Männer und versteckte sie; dann sprach sie: Gewiss, die Männer sind zu mir gekommen, aber ich wusste nicht, woher sie waren,
5. und als man eben das Tor schliessen wollte, da es finster wurde, gingen die Männer hinaus; ich weiss nicht, wohin sie gegangen sind. Jaget ihnen eilends nach, so werdet ihr sie einholen.
6. Sie hatte sie aber auf das Dach geführt und unter die Flachsstengel versteckt, die sie auf dem Dache hingestellt hatte.
7. Die Leute jedoch jagten ihnen nach auf dem Wege zum Jordan bis an die Furten, und man schloss das Tor, als die Verfolger draussen waren.
8. Jene aber hatten sich noch nicht schlafen gelegt, da stieg sie zu ihnen auf das Dach hinauf
9. und sprach zu ihnen: Ich weiss, dass euch der Herr das Land gegeben hat; denn ein Schrecken vor euch hat uns befallen, und alle Bewohner des Landes sind vor euch verzagt.
10. Denn wir haben gehört, wie der Herr das Wasser im Schilfmeer vor euch ausgetrocknet hat, als ihr aus Ägypten zoget, und was ihr den zwei Königen der Amoriter, Sihon und Og, jenseits des Jordan getan, an denen ihr den Bann vollstreckt habt.
11. Und als wir das hörten, verzagte unser Herz, und allen entsank der Mut vor euch; denn der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden.
12. Und nun schwöret mir doch bei dem Herrn, dass, wie ich euch Barmherzigkeit bewiesen habe, auch ihr an meines Vaters Hause Barmherzigkeit beweisen wollt, und gebt mir ein sicheres Zeichen,
13. dass ihr meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern und all die Ihrigen am Leben lassen und uns vom Tode erretten wollt.
14. Da sprachen die Männer zu ihr: Mit unserm Leben bürgen wir für euch, sofern ihr unsere Sache da nicht verratet; und wenn der Herr uns das Land gibt, so wollen wir Barmherzigkeit und Treue an dir üben.
15. Da liess sie dieselben an einem Seil durch das Fenster hinab; denn ihr Haus war an die Stadtmauer angebaut, und sie wohnte an der Mauer.
16. Und sie sprach zu ihnen: Gehet ins Gebirge, dass die Verfolger euch nicht treffen, und verberget euch daselbst drei Tage lang, bis die Verfolger zurück sind; darnach mögt ihr eures Weges gehen.
17. Und die Männer sprachen zu ihr: Wir wollen dieses Eides ledig werden, den du uns hast schwören lassen:
18. Siehe, wenn wir in das Land kommen, sollst du diese Schnur von rotem Faden an das Fenster knüpfen, durch das du uns herabgelassen hast, und deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und deines Vaters ganzes Haus zu dir hineinnehmen.
19. Und wer dann zur Tür deines Hauses hinausgeht auf die Strasse, dessen Blut komme über sein Haupt, und wir sind frei von Schuld; wenn aber an irgend jemand, der bei dir im Hause ist, Hand gelegt wird, so komme sein Blut über unser Haupt.
20. Auch wenn du unsre Sache da verrätst, so sind wir des Eides ledig, den du uns hast schwören lassen.
21. Sie sprach: Es sei, wie ihr sagt! und entliess sie. Da gingen sie fort. Sie aber knüpfte die rote Schnur an das Fenster.
22. So gingen jene fort und kamen ins Gebirge und blieben drei Tage lang daselbst, bis die Verfolger zurück waren. Die Verfolger nämlich suchten auf dem ganzen Wege nach ihnen und fanden sie nicht.
23. Also stiegen die beiden Männer wieder vom Gebirge herab, gingen hinüber und kamen zu Josua, dem Sohne Nuns, und erzählten ihm alles, was ihnen begegnet war.
24. Und sie sprachen zu Josua: Der Herr hat das ganze Land in unsre Hand gegeben, und es sind auch alle Bewohner des Landes verzagt vor uns.
Josua 3
1. UND Josua machte sich frühe auf, und sie zogen weg von Sittim und kamen an den Jordan, er und ganz Israel, und blieben daselbst übernacht, ehe sie hinüberzogen.
2. Nach drei Tagen aber gingen die Amtleute durch das Lager
3. und geboten dem Volke: Sobald ihr seht, dass die levitischen Priester die Bundeslade des Herrn, eures Gottes, aufheben, so brechet auf von eurem Orte und folget ihr -
4. nur sei zwischen euch und ihr ein Abstand von etwa zweitausend Ellen; ihr dürft ihr nicht nahe kommen -, damit ihr wisset, welchen Weg ihr gehen sollt; denn ihr seid den Weg zuvor noch nie gegangen.
5. Und Josua sprach zum Volke: Weihet euch, denn morgen wird der Herr unter euch Wunder tun.
6. Und zu den Priestern sprach Josua: Hebt die Bundeslade auf und geht vor dem Volke her. Da hoben sie die Bundeslade auf und gingen vor dem Volke her.
7. Und der Herr sprach zu Josua: Heute will ich anfangen, dich gross zu machen vor ganz Israel, damit sie erkennen, dass ich mit dir sein werde, wie ich mit Mose gewesen bin.
8. Du aber gebiete den Priestern, welche die Bundeslade tragen: Wenn ihr an den Rand des Wassers des Jordan kommt, so bleibt im Jordan stehen.
9. Und Josua sprach zu Israel: Tretet heran und höret die Worte des Herrn, eures Gottes.
10. Dann sprach Josua: Daran sollt ihr erkennen, dass ein lebendiger Gott in eurer Mitte weilt und dass er die Kanaaniter, Hethiter, Hewiter, Pheresiter, Girgasiter, Amoriter und Jebusiter gewiss vor euch vertreiben wird:
11. Siehe, die Lade unsres Gottes, des Herrn der ganzen Erde, wird vor euch her durch den Jordan gehen.
12. So nehmt nun aus den Stämmen Israels zwölf Männer, aus jedem Stamme einen.
13. Wenn dann die Fußsohlen der Priester, welche die Lade unsres Gottes, des Herrn der ganzen Erde, tragen, in das Wasser des Jordan treten, so wird das Wasser des Jordan abreissen, und das Wasser, das von oben her zufliesst, wird stehen wie ein Damm.
14. Als nun das Volk aufbrach aus seinen Zelten, um über den Jordan zu gehen, indem die Priester, welche die Bundeslade trugen, vor dem Volke einher zogen,
15. und als die Träger der Lade an den Fluss kamen und die Füsse der Priester, welche die Lade trugen, in den Rand des Wassers tauchten - der Jordan aber tritt während der ganzen Erntezeit allenthalben über die Ufer -,
16. da blieb das Wasser, das von oben her kam, stehen; es erhob sich als ein Damm, sehr weit weg bei der Stadt Adam, die seitwärts von Zarthan liegt; das Wasser aber, das zum Meer der Steppe, dem Salzmeer, hinabfloss, verlief sich ganz. Also ging das Volk hindurch gegenüber Jericho.
17. Und die Priester, welche die Lade trugen, standen im Jordan still auf dem Trockenen, während ganz Israel trockenen Fusses hindurchging, bis alles Volk den Fluss völlig überschritten hatte.
Josua 4
1. Nachdem nun alles Volk den Jordan völlig überschritten hatte, sprach der Herr zu Josua:
2. Nehmt aus dem Volke zwölf Männer, aus jedem Stamme einen,
3. und gebietet ihnen: Hebt da aus dem Jordan, von der Stelle, wo die Füsse der Priester stillegestanden, zwölf Steine auf, nehmt sie mit euch hinüber und legt sie da nieder, wo ihr heute übernachten werdet.
4. Da rief Josua die zwölf Männer, die er aus Israel bestellt hatte, je einen aus jedem Stamme,
5. und Josua sprach zu ihnen: Geht vor der Lade des Herrn, eures Gottes, her mitten in den Jordan und hebet ein jeder einen Stein auf seine Achsel, nach der Zahl der Stämme Israels,
6. damit das ein Zeichen unter euch sei. Wenn dann künftig eure Kinder fragen: «Was bedeuten euch diese Steine?»
7. so sollt ihr zu ihnen sagen: «Dass das Wasser des Jordan vor der Bundeslade des Herrn abriss, als sie durch den Jordan zog. Das Wasser des Jordan riss ab; so sollen nun diese Steine Israel zum ewigen Gedächtnis dienen.»
8. Da taten die Israeliten so, wie Josua geboten hatte: sie hoben zwölf Steine aus dem Jordan auf, wie der Herr zu Josua gesagt hatte, nach der Zahl der Stämme Israels, und nahmen sie mit sich hinüber nach dem Lagerplatz und legten sie dort nieder.
9. Zwölf Steine aber richtete Josua auf im Jordan, an der Stelle, wo die Füsse der Priester gestanden, welche die Bundeslade trugen; die sind dort geblieben bis auf diesen Tag.
10. Die Priester aber, welche die Lade trugen, standen im Jordan, bis alles ausgeführt war, was der Herr dem Josua geboten hatte dem Volke zu sagen, ganz wie Mose Josua befohlen hatte. Und das Volk ging eilends hinüber.
11. Als nun das ganze Volk völlig hinübergegangen war, zogen die Lade des Herrn und die Priester vor dem Volke her.
12. Und die Rubeniten und die Gaditen und der halbe Stamm Manasse gingen bewaffnet vor Israel hinüber, wie Mose zu ihnen geredet hatte.
13. Etwa 40 000 Mann stark zogen sie kriegsgerüstet vor dem Herrn her zum Streit, hinüber in die Steppe von Jericho.
14. An jenem Tage machte der Herr den Josua gross vor den Augen von ganz Israel, und sie fürchteten ihn, wie sie Mose gefürchtet hatten, sein ganzes Leben lang.
15. Und der Herr sprach zu Josua:
16. Gebiete den Priestern, welche die Lade des Gesetzes tragen, dass sie aus dem Jordan heraufsteigen.
17. Da gebot Josua den Priestern: Steiget herauf aus dem Jordan.
18. Als nun die Priester, welche die Bundeslade des Herrn trugen, aus dem Jordan heraufstiegen und ihre Fußsohlen kaum auf das Trockene gesetzt hatten, da kehrte das Wasser des Jordan an seinen Ort zurück und trat wie zuvor allenthalben über die Ufer.
19. Es war aber der zehnte Tag des ersten Monats, als das Volk aus dem Jordan heraufstieg, und sie lagerten sich in Gilgal, an der Ostgrenze von Jericho.
20. Jene zwölf Steine aber, die sie aus dem Jordan genommen hatten, richtete Josua in Gilgal auf,
21. und er sprach zu den Israeliten: Wenn in Zukunft eure Kinder ihre Väter fragen: «Was bedeuten diese Steine?»
22. so sollt ihr ihnen kundtun: «Trockenen Fusses ging Israel hier durch den Jordan.»
23. Denn der Herr, euer Gott, liess das Wasser des Jordan vor euch vertrocknen, bis ihr drüben waret, wie der Herr, euer Gott, mit dem Schilfmeer getan hat, das er vor uns vertrocknen liess, bis wir drüben waren -,
24. damit alle Völker auf Erden erkennen, dass die Hand des Herrn stark ist, auf dass sie den Herrn, euren Gott, allezeit fürchten.
Josua 5
1. ALS nun alle Könige der Amoriter, die jenseits des Jordan gegen Westen wohnten, und alle Könige der Kanaaniter am Meere hörten, wie der Herr das Wasser des Jordan vor den Israeliten hatte vertrocknen lassen, bis sie drüben waren, da verzagte ihr Herz, und der Mut entsank ihnen vor den Israeliten.
2. Zu der Zeit sprach der Herr zu Josua: Mache dir steinerne Messer und beschneide die Israeliten wiederum, zum zweitenmal.
3. Da machte sich Josua steinerne Messer und beschnitt die Israeliten am Hügel Araloth.
4. Und das ist die Ursache, warum Josua sie beschnitt: alles Volk männlichen Geschlechts, das aus Ägypten gezogen war, alle Kriegsleute waren in der Wüste unterwegs gestorben bei ihrem Auszug aus Ägypten.
5. Denn alles Volk, das auszog, war beschnitten gewesen. Aber alles Volk, das in der Wüste unterwegs geboren war, bei ihrem Auszug aus Ägypten, war nicht beschnitten worden.
6. Denn vierzig Jahre war Israel in der Wüste gewandert, bis alles Volk umgekommen war - die Kriegsleute, die aus Ägypten gezogen -, weil sie der Stimme des Herrn nicht gehorcht hatten; denn der Herr hatte ihnen geschworen, dass er sie das Land nicht werde sehen lassen, das uns zu geben der Herr ihren Vätern geschworen hatte, ein Land, das von Milch und Honig fliesst,
7. und ihre Söhne hatte er an ihre Stelle treten lassen. Diese nun beschnitt Josua; denn sie waren unbeschnitten, weil man sie unterwegs nicht beschnitten hatte.
8. Und als das ganze Volk beschnitten war, blieben sie an Ort und Stelle im Lager, bis sie genesen waren.
9. Und der Herr sprach zu Josua: Heute habe ich die Schmach Ägyptens von euch abgewälzt. Daher nennt man jenen Ort Gilgal (der Erzähler hörte aus dem Namen Gilgal (vermutlich: Steinkreis o. Steinhaufe) einen Anklang an das hebrW. für «wälzen» heraus.) bis auf diesen Tag.
10. Als nun die Israeliten in Gilgal lagerten, hielten sie das Passa am vierzehnten Tage des Monats am Abend in der Steppe von Jericho.
11. Und sie assen am Tage nach dem Passa vom Ertrag des Landes, ungesäuertes Brot und geröstetes Korn. An eben diesem Tage
12. hörte das Manna auf, als sie vom Ertrag des Landes assen, und die Israeliten bekamen kein Manna mehr, sondern in jenem Jahre assen sie von den Früchten des Landes Kanaan.
13. Als aber Josua bei Jericho war, erhob er einst seine Augen und sah, wie ein Mann ihm gegenüberstand, das blanke Schwert in der Hand. Und Josua ging auf ihn zu und sprach zu ihm: Gehörst du zu uns oder zu unsern Feinden?
14. Er sprach: Nein, sondern ich bin der Oberste über das Heer des Herrn; eben jetzt bin ich gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde, betete an und sprach zu ihm: Was hat mein Herr seinem Knechte zu sagen?
15. Und der Oberste über das Heer des Herrn sprach zu Josua: Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füssen; denn die Stätte, da du stehst, ist heilig. Und Josua tat also.
Josua 6
1. JERICHO aber schloss und blieb verschlossen vor Israel. Niemand ging hinaus und niemand hinein.
2. Da sprach der Herr zu Josua: Siehe, ich gebe Jericho samt seinem Könige, all die tapfern Helden, in deine Hand.
3. So zieht denn um die Stadt, alle Kriegsleute, rings um die Stadt herum, einmal; so sollst du sechs Tage lang tun.
4. Und sieben Priester sollen sieben Posaunen aus Widderhörnern vor der Lade her tragen. Am siebenten Tage aber sollt ihr siebenmal um die Stadt herum ziehen, und die Priester sollen in die Posaunen stossen.
5. Und wenn man das Widderhorn bläst und ihr den Schall der Posaunen hört, so soll das ganze Volk ein lautes Feldgeschrei erheben; dann wird die Stadtmauer in sich zusammenstürzen, und das Volk soll hinaufsteigen, ein jeder gerade vor sich hin.
6. Da rief Josua, der Sohn Nuns, die Priester und sprach zu ihnen: Hebt die Bundeslade auf, und sieben Priester sollen sieben Posaunen aus Widderhörnern vor der Lade des Herrn her tragen.
7. Zum Volke aber sprach er: Geht und zieht um die Stadt herum; die Gerüsteten aber sollen vor der Lade des Herrn her gehen.
8. Als Josua dem Volke dies befahl, setzten sich die sieben Priester, welche die sieben Posaunen aus Widderhörnern vor dem Herrn her trugen, in Bewegung und stiessen in die Posaunen; die Bundeslade des Herrn aber folgte ihnen.
9. Und die Gerüsteten gingen vor den Priestern her, die in die Posaunen stiessen, und die Nachhut folgte der Lade, während man in einem fort in die Posaunen stiess.
10. Dem Volke aber hatte Josua geboten: Ihr sollt kein Feldgeschrei erheben, noch eure Stimme hören lassen; auch soll kein Wort aus eurem Munde kommen bis auf den Tag, wo ich zu euch sagen werde: «Erhebet das Feldgeschrei!» dann sollt ihr das Feldgeschrei erheben.
11. So liess er die Lade des Herrn einmal rings um die Stadt herum ziehen. Dann kamen sie wieder in das Lager und blieben darin übernacht.
12. Und am andern Morgen stand Josua frühe auf, und die Priester trugen die Lade des Herrn,
13. während die sieben Priester die sieben Posaunen aus Widderhörnern vor der Lade des Herrn her trugen und in einem fort in die Posaunen stiessen und während die Gerüsteten vor ihnen her gingen, die Nachhut aber der Lade des Herrn folgte, wobei man in einem fort in die Posaunen stiess.
14. So zogen sie am zweiten Tage einmal um die Stadt; dann kamen sie wieder in das Lager. Das taten sie sechs Tage lang.
15. Am siebenten Tage aber machten sie sich frühe auf, als die Morgenröte heraufkam, und zogen in derselben Weise siebenmal um die Stadt; nur an diesem Tage zogen sie siebenmal um die Stadt.
16. Beim siebenten Mal aber stiessen die Priester in die Posaunen; da sprach Josua zum Volke: Erhebet das Feldgeschrei; denn der Herr gibt euch die Stadt.
17. Und die Stadt soll mit allem, was darin ist, dem Bann des Herrn verfallen sein; nur die Dirne Rahab soll am Leben bleiben, sie und alle, die bei ihr im Hause sind, weil sie die Boten versteckt hat, die wir aussandten.
18. Nur hütet euch vor dem Gebannten, dass euch nicht gelüste, etwas davon zu nehmen und so das Lager Israels durch euch dem Bann verfalle und ins Unglück komme.
19. Alles Silber und Gold und die ehernen und eisernen Geräte sind dem Herrn geweiht; in den Schatz des Herrn soll es kommen.
20. Da erhob das Volk das Feldgeschrei, und sie stiessen in die Posaunen. Als nun das Volk den Schall der Posaunen hörte und laut das Feldgeschrei erhob, stürzte die Mauer in sich zusammen, und das Volk erstieg die Stadt, ein jeder gerade vor sich hin. So nahmen sie die Stadt ein.
21. Und sie vollstreckten den Bann an allem, was in der Stadt war, mit der Schärfe des Schwertes, an Mann und Weib, an jung und alt, an Rind, Schaf und Esel.
22. Zu den beiden Männern aber, die das Land ausgekundschaftet hatten, sprach Josua: Gehet in das Haus der Dirne und führet das Weib mit allen ihren Angehörigen von dort heraus, wie ihr es ihr geschworen habt.
23. Da gingen die Jünglinge, die Kundschafter, hinein und führten Rahab, ihren Vater und ihre Mutter, ihre Brüder und alle ihre Angehörigen hinaus; auch alle ihre Verwandten führten sie hinaus und brachten sie draussen vor dem Lager Israels unter.
24. Die Stadt aber verbrannten sie und alles, was darin war; nur das Silber und Gold und die ehernen und eisernen Geräte taten sie in den Schatz im Hause des Herrn.
25. So liess Josua die Dirne Rahab samt ihrer Familie und allen Angehörigen am Leben; und sie blieb in Israel wohnen bis auf diesen Tag, weil sie die Boten versteckt hatte, die Josua ausgesandt, um Jericho auszukundschaften.
26. Damals liess Josua die Leute schwören: Verflucht vor dem Herrn ist der Mann, der sich aufmacht und diese Stadt (d. h. Jericho) wieder baut; wenn er ihren Grund legt, koste es ihn seinen erstgebornen, und wenn er ihre Tore setzt, seinen jüngsten Sohn.
27. So war der Herr mit Josua, und sein Ruf ging durch das ganze Land.
Josua 7
1. ABER Israel vergriff sich an dem Gebannten; denn Achan, der Sohn Charmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serahs vom Stamme Juda, nahm etwas von dem Gebannten. Da entbrannte der Zorn des Herrn wider Israel.
2. Und Josua sandte Männer aus von Jericho nach Ai, das bei Beth-Awen östlich von Bethel liegt, und sprach zu ihnen: Gehet hinauf und kundschaftet das Land aus. Und die Männer gingen hinauf und kundschafteten Ai aus.
3. Und da sie wieder zu Josua kamen, sprachen sie zu ihm: Es muss nicht das ganze Volk hinaufziehen; nur etwa zwei- oder dreitausend Mann mögen hinaufziehen und Ai schlagen. Bemühe nicht das ganze Volk dorthin; denn ihrer sind wenige.
4. Also zogen vom Volke etwa dreitausend Mann hinauf. Aber sie flohen vor den Männern von Ai,