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25. Sie aber machten das Geschenk bereit, bis Joseph am Mittag käme; denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten.
26. Als Joseph nun nach Hause kam, brachten sie ihm das Geschenk, das sie bei sich hatten, hinein und warfen sich vor ihm zur Erde nieder.
27. Er aber begrüsste sie und sprach: Geht es eurem alten Vater wohl, von dem ihr erzählt habt? Ist er noch am Leben?
28. Sie antworteten: Es geht deinem Knechte, unserm Vater, wohl; er ist noch am Leben. Und sie verneigten sich und warfen sich nieder.
29. Und als er seine Augen erhob und seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, sah, sprach er: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr mir erzählt habt? Darnach sprach er: Gott sei dir gnädig, mein Sohn!
30. Dann aber ging Joseph schnell in seine Kammer - denn sein Herz war tief bewegt beim Anblick seines Bruders, und das Weinen kam ihn an -, und er weinte daselbst.
31. Und als er sein Angesicht gewaschen hatte, kam er wieder heraus und nahm sich zusammen und sprach: Tragt das Essen auf!
32. Und man trug ihm besonders auf und ihnen besonders, und ebenso den Ägyptern, die mit ihm assen. Denn die Ägypter dürfen nicht mit den Hebräern essen; das ist den Ägyptern ein Greuel.
33. Man setzte sie aber ihm gegenüber, vom Erstgebornen bis zum Jüngsten, genau nach dem Alter; darob sahen sich die Männer verwundert an.
34. Und er liess ihnen Gerichte auftragen von seinem Tische; dem Benjamin aber wurde fünfmal mehr aufgetragen als den andern. Und sie tranken mit ihm und wurden guter Dinge.
1. Mose 44
1. DANN gebot Joseph seinem Hausverwalter: Fülle den Männern die Säcke mit Getreide, so viel sie mitführen können, und lege einem jeden sein Geld oben in den Sack.
2. Meinen silbernen Becher aber lege oben in des Jüngsten Sack samt dem Geld für das Korn. Und er tat, wie ihm Joseph gesagt hatte.
3. Am Morgen, als es Tag ward, liess man die Männer mit den Eseln ziehen.
4. Kaum aber waren sie zur Stadt hinaus und noch nicht weit gekommen, da sprach Joseph zu seinem Hausverwalter: Auf, jage den Männern nach, und wenn du sie eingeholt hast, so sprich zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten und meinen silbernen Becher gestohlen?
5. Ist das nicht der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er weissagt? Daran habt ihr übelgetan.
6. Als er sie nun eingeholt hatte, redete er solche Worte mit ihnen.
7. Sie antworteten: Warum redet mein Herr solche Worte? Ferne sei es von deinen Knechten, solches zu tun!
8. Das Geld, das wir oben in unsern Säcken gefunden, haben wir dir doch aus dem Lande Kanaan zurückgebracht; wie sollten wir da aus dem Hause deines Herrn Silber oder Gold stehlen?
9. Der unter deinen Knechten, bei dem es gefunden wird, der sei des Todes; wir aber wollen überdies meines Herrn Knechte sein.
10. Er sprach zu ihnen: Ja, es sei, wie ihr gesagt habt: der, bei dem es gefunden wird, der soll mein Knecht sein; ihr aber geht frei aus.
11. Und eilends liess ein jeder seinen Sack auf die Erde herab und machte ihn auf.
12. Er aber suchte nach: beim Ältesten fing er an, und beim Jüngsten hörte er auf; und der Becher fand sich in Benjamins Sack.
13. Da zerrissen sie ihre Kleider, luden die Säcke wieder auf die Esel und kehrten in die Stadt zurück.
14. Und Juda trat mit seinen Brüdern in das Haus Josephs, der noch da war, und sie warfen sich vor ihm zur Erde.
15. Da sprach Joseph zu ihnen: Was ist das für eine Tat, die ihr begangen habt! Wusstet ihr nicht, dass ein Mann wie ich es gewiss erkunden würde?
16. Juda antwortete: Was sollen wir meinem Herrn sagen? wie sollen wir reden und womit uns rechtfertigen? Gott hat die Schuld deiner Knechte an den Tag gebracht. Siehe, wir sind meines Herrn Knechte, wir sowohl als der, bei dem sich der Becher gefunden hat.
17. Er aber sprach: Das sei ferne von mir, solches zu tun! Nur der, bei dem sich der Becher gefunden hat, soll mein Knecht sein; ihr aber mögt in Frieden hinauf zu eurem Vater ziehen!
18. Da trat Juda zu ihm heran und sprach: Mit Verlaub, Herr, lass doch deinen Knecht ein Wort reden vor deinen Ohren, und dein Zorn entbrenne nicht über deinen Knecht; denn du bist wie der Pharao.
19. Mein Herr hat seine Knechte gefragt: Habt ihr noch einen Vater oder einen Bruder?
20. Da antworteten wir meinem Herrn: Wir haben noch unsern alten Vater und einen Knaben, der ihm im Alter geboren wurde; sein Bruder ist tot, und so ist er allein von seiner Mutter übriggeblieben, und der Vater hat ihn lieb.
21. Da sprachst du zu deinen Knechten: Bringt ihn herab zu mir, dass ich ihn zu Gesicht bekomme.
22. Wir aber antworteten meinem Herrn: Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen; wenn er seinen Vater verliesse, so würde dieser sterben.
23. Da sprachst du zu deinen Knechten: Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, so dürft ihr mir nicht mehr unter die Augen treten.
24. Als wir nun zu deinem Knechte, meinem Vater, hinaufkamen, taten wir ihm die Worte meines Herrn kund.
25. Darnach sprach unser Vater: Zieht wieder hin und kauft uns ein wenig Speise.
26. Wir aber sprachen: Wir können nicht hinabziehen; nur wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, ziehen wir hinab. Denn wir dürfen dem Manne nicht unter die Augen treten, wenn unser jüngster Bruder nicht bei uns ist.
27. Da sprach dein Knecht, mein Vater, zu uns: Ihr wisst ja selbst, dass mir mein Weib nur zwei Söhne geboren hat.
28. Der eine ist von mir gegangen, sodass ich mir sagen musste: «Er ist gewiss zerrissen worden», und ich habe ihn bis heute nicht wiedergesehen.
29. Nehmt ihr nun diesen auch von mir, und es stösst ihm ein Unfall zu, so bringt ihr meine grauen Haare mit Jammer ins Totenreich hinunter.
30. Und nun, wenn ich zu deinem Knechte, meinem Vater, heimkäme und der Knabe wäre nicht bei uns, an dem er doch mit ganzer Seele hängt,
31. so stirbt er, wenn er sieht, dass der Knabe nicht mehr bei uns ist. So würden deine Knechte die grauen Haare deines Knechtes, unsres Vaters, mit Kummer ins Totenreich hinunterbringen.
32. Denn dein Knecht ist für den Knaben Bürge geworden bei meinem Vater und hat gesprochen: «Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen vor meinem Vater.»
33. Darum erlaube jetzt, dass dein Knecht an des Knaben Statt hier bleibe als Sklave meines Herrn; der Knabe aber möge mit seinen Brüdern hinaufziehen.
34. Denn wie könnte ich zu meinem Vater hinaufziehen, wenn der Knabe nicht bei mir wäre? Ich möchte den Jammer nicht mitansehen, der über meinen Vater kommen würde.
1. Mose 45
1. DA konnte sich Joseph nicht mehr länger halten vor allen, die um ihn her standen, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! So war niemand sonst bei Joseph, als er sich seinen Brüdern zu erkennen gab.
2. Und er weinte laut, dass es die Ägypter hörten und man im Haus des Pharao davon vernahm.
3. Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Joseph; lebt mein Vater noch? Aber seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so erschraken sie vor ihm.
4. Dann sprach Joseph zu seinen Brüdern: Tretet doch zu mir heran! Und sie traten herzu. Da sprach er: Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.
5. Doch nun grämt euch nicht und lasst es euch nicht leid sein, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn um (viele) am Leben zu erhalten, hat mich Gott vor euch her gesandt.
6. Zwei Jahre ist ja nun schon die Hungersnot im Lande, und noch fünf Jahre lang wird kein Pflügen und Ernten sein.
7. Darum hat mich Gott vor euch her gesandt, um euch Nachkommenschaft zu sichern und von euch viele zu retten und am Leben zu erhalten.
8. So habt nicht ihr mich hierher gesandt, sondern Gott; er hat mich dem Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten.
9. Nun eilt und zieht hinauf zu meinem Vater und sagt ihm: Das lässt dir dein Sohn Joseph sagen: «Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gemacht. Komm herab zu mir und säume nicht!
10. Du sollst im Lande Gosen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Kinder und deine Kindeskinder samt deinen Schafen und Rindern und allem, was dein ist.
11. Ich will daselbst für dich sorgen - denn noch fünf Jahre dauert die Hungersnot -, dass du nicht in Armut gerätst, du und dein Haus samt allem, was dein ist.»
12. Ihr seht es ja mit eigenen Augen, und auch mein Bruder Benjamin sieht, dass ich selbst es bin, der mit euch redet.
13. Erzählt denn meinem Vater von all meinen Ehren in Ägypten und von alledem, was ihr gesehen habt. Dann kommt eilends mit meinem Vater hierher.
14. Und nun fiel er seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; und auch Benjamin weinte an seinem Halse.
15. Und er küsste alle seine Brüder und weinte, indem er sie umarmte. Darnach redeten seine Brüder mit ihm.
16. Die Kunde davon kam auch in das Haus des Pharao; es hiess: Josephs Brüder sind gekommen. Das gefiel dem Pharao und seinen Dienern wohl.
17. Und der Pharao gab Joseph Weisung, zu seinen Brüdern zu sagen: Tut also: beladet eure Tiere und zieht heim ins Land Kanaan.
18. Dann nehmt euren Vater und eure Familien und kommt zu mir; ich will euch das Beste geben, was das Land Ägypten bietet, dass ihr das Fett des Landes essen sollt.
19. Auch liess er ihnen sagen: Tut also: nehmt euch aus Ägypten Wagen für eure Kinder und Frauen und bringt euren Vater hierher.
20. Und lasst euch euren Hausrat nicht reuen; denn das Beste, was das ganze Land Ägypten bietet, soll euer sein.
21. Die Söhne Israels taten so, und Joseph gab ihnen Wagen nach dem Befehl des Pharao; auch gab er ihnen Zehrung auf den Weg,
22. und einem jeden schenkte er ein Feierkleid, dem Benjamin aber schenkte er dreihundert Lot Silber und fünf Feierkleider.
23. Ebenso sandte er seinem Vater zehn Esel, mit Gut aus Ägypten beladen, und zehn Eselinnen mit Korn, Brot und (andrer) Speise für seinen Vater auf den Weg.
24. Damit entliess er seine Brüder, und sie zogen fort; und er sprach zu ihnen: Ereifert euch nicht unterwegs!
25. So zogen sie aus Ägypten hinauf und kamen zu ihrem Vater Jakob ins Land Kanaan.
26. Und sie erstatteten ihm Bericht und sprachen: Joseph ist noch am Leben; ja, er ist Herr über das ganze Land Ägypten. Aber sein Herz blieb kalt; denn er glaubte ihnen nicht.
27. Da erzählten sie ihm alles, was Joseph zu ihnen geredet hatte. Und als er die Wagen sah, die Joseph gesandt hatte, um ihn hinzuführen, da lebte ihr Vater Jakob wieder auf.
28. Und Israel sprach: Genug! mein Sohn Joseph lebt noch! Ich will hin und ihn sehen, ehe ich sterbe.
1. Mose 46
1. UND Israel brach auf mit allem, was er hatte, und als er nach Beerseba kam, brachte er dem Gott seines Vaters Isaak Opfer dar.
2. Da redete Gott in einer nächtlichen Erscheinung mit Israel und sprach: Jakob! Jakob! Er antwortete: Hier bin ich.
3. Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn ich will dich dort zu einem grossen Volke machen.
4. Ich selber ziehe mit dir hinab nach Ägypten, und ich werde dich auch wieder heraufführen, und Joseph soll dir die Augen zudrücken.
5. Da machte sich Jakob auf von Beerseba; und die Söhne Israels hoben ihren Vater Jakob, ihre Kinder und Frauen auf die Wagen, die der Pharao gesandt hatte, um ihn hinzuführen.
6. Und sie nahmen ihre Herden und ihre Habe, die sie im Lande Kanaan erworben hatten, und kamen so nach Ägypten, Jakob und sein ganzes Geschlecht mit ihm:
7. seine Söhne und seine Enkel, seine Töchter und seine Enkelinnen und sein ganzes Geschlecht brachte er mit sich nach Ägypten.
8. Dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen: Jakob und seine Söhne. Ruben, Jakobs Erstgeborner.
9. Die Söhne Rubens: Henoch, Pallu, Hezron und Charmi.
10. Die Söhne Simeons: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Saul, der Sohn der Kanaaniterin.
11. Die Söhne Levis: Gerson, Kahath und Merari.
12. Die Söhne Judas: Er, Onan, Sela, Perez und Serah. Aber Er und Onan starben im Lande Kanaan. Die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul.
13. Die Söhne Issaschars: Thola, Puwa, Jasub und Simron.
14. Die Söhne Sebulons: Sered, Elon und Jahleel.
15. Das sind die Söhne Leas, die sie dem Jakob in Mesopotamien gebar, samt seiner Tochter Dina. Die machen zusammen, Söhne und Töchter, 33 Seelen aus.
16. Die Söhne Gads: Zephon, Haggi, Suni, Ezbon, Eri, Arodi und Areli.
17. Die Söhne Assers: Jimna, Jiswa, Jiswi und Beria, und ihre Schwester Serah. Die Söhne Berias: Heber und Malchiel.
18. Das sind die Söhne der Silpa, die Laban seiner Tochter Lea gab; diese gebar sie dem Jakob, sechzehn Seelen.
19. Die Söhne Rahels, des Weibes Jakobs: Joseph und Benjamin.
20. Dem Joseph wurden im Lande Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Asnath gebar, die Tochter Potipheras, des Priesters von On.
21. Die Söhne Benjamins: Bela, Becher, Asbel, Gera, Naeman, Ahiram, Supham, Hupham und Ard.
22. Das sind die Söhne Rahels, die sie dem Jakob gebar, zusammen vierzehn Seelen.
23. Die Söhne Dans: Husim.
24. Die Söhne Naphthalis: Jahzeel, Guni, Jezer und Sillem.
25. Das sind die Söhne der Bilha, die Laban seiner Tochter Rahel gab; diese gebar sie dem Jakob, zusammen sieben Seelen.
26. Alle Seelen aus dem Geschlechte Jakobs, die nach Ägypten kamen, alle seine Nachkommen, nicht gerechnet die Frauen der Söhne Jakobs, waren zusammen 66 Seelen.
27. Und die Söhne Josephs, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren zwei Seelen. Alle Seelen des Hauses Jakobs, die nach Ägypten kamen, waren siebzig.
28. Den Juda aber sandte er vor sich her zu Joseph, damit dieser vor seiner Ankunft nach Gosen Weisung gebe. Als sie nun ins Land Gosen kamen,
29. liess Joseph seinen Wagen anspannen und zog nach Gosen, seinem Vater Israel entgegen; und als er ihn sah, fiel er ihm um den Hals und weinte lange an seinem Halse.
30. Dann sprach Israel zu Joseph: Jetzt will ich gerne sterben, nachdem ich dein Angesicht geschaut und gesehen habe, dass du noch am Leben bist.
31. Joseph aber sprach zu seinen Brüdern und zu seines Vaters Hause: Ich will hingehen und es dem Pharao melden und zu ihm sprechen: «Meine Brüder und meines Vaters Haus, die im Lande Kanaan waren, sind zu mir gekommen.
32. Die Männer sind Schafhirten - denn sie waren Viehzüchter -, und ihre Schafe und Rinder und alles, was sie besitzen, haben sie mitgebracht.»
33. Wenn euch nun der Pharao rufen lässt und fragt: «Was ist euer Gewerbe?»
34. so sagt: «Deine Knechte sind Viehzüchter gewesen von Jugend an bis jetzt, wir wie unsre Väter», damit ihr im Lande Gosen wohnen dürft. - Alle Schafhirten sind nämlich den Ägyptern ein Greuel.
1. Mose 47
1. SO ging denn Joseph hinein und meldete es dem Pharao und sprach: Mein Vater und meine Brüder sind mit ihren Schafen und Rindern und ihrer ganzen Habe aus dem Lande Kanaan gekommen, und nun sind sie im Lande Gosen.
2. Aus der Zahl seiner Brüder aber hatte er fünf mit sich genommen; die stellte er dem Pharao vor.
3. Da sprach der Pharao zu seinen Brüdern: Was ist euer Gewerbe? Sie antworteten dem Pharao: Deine Knechte sind Schafhirten, wir wie unsre Väter.
4. Dann sagten sie zum Pharao: Wir sind gekommen, als Fremdlinge im Lande zu wohnen; denn deine Knechte haben keine Weide für ihre Schafe, so schwer ist die Hungersnot im Lande Kanaan. So lass doch nun deine Knechte im Lande Gosen bleiben.
5. Da sprach der Pharao zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind also zu dir gekommen.
6. Das Land Ägypten steht dir offen. Lass deinen Vater und deine Brüder im besten Teil des Landes wohnen; sie mögen im Lande Gosen bleiben. Und wenn du weisst, dass tüchtige Leute unter ihnen sind, so setze sie zu Aufsehern über meine eignen Herden.
7. Joseph brachte auch seinen Vater Jakob hinein und stellte ihn dem Pharao vor, und Jakob entbot dem Pharao den Segensgruss.
8. Und der Pharao fragte Jakob: Wie alt bist du?
9. Jakob antwortete dem Pharao: Die ganze Zeit meiner Pilgerschaft ist 130 Jahre. Kurz und voll Leid war die Zeit meiner Lebensjahre, und sie reicht nicht an die Zeit der Lebensjahre, die meinen Vätern in den Tagen ihrer Pilgerschaft beschieden war.
10. Dann nahm Jakob mit Segenswunsch Abschied vom Pharao und ging von ihm hinaus.
11. Joseph aber verschaffte seinem Vater und seinen Brüdern Wohnsitze und gab ihnen eigenen Besitz im Lande Ägypten, im besten Teil des Landes, im Gebiet von Ramses, wie der Pharao geboten hatte.
12. Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Speise nach der Zahl der Kinder.
13. ES war aber im ganzen Lande kein Brot; denn die Hungersnot war sehr schwer, sodass das Land Ägypten und das Land Kanaan vor Hunger verschmachteten.
14. So brachte Joseph alles Geld zusammen, das sich im Lande Ägypten und im Lande Kanaan fand, für das Korn, das die Leute kauften. Und Joseph lieferte das Geld in das Haus des Pharao ab.
15. Als nun im Lande Ägypten und im Lande Kanaan das Geld ausgegangen war, kamen alle Ägypter zu Joseph und sprachen: Verschaffe uns Brot! Warum lässest du uns vor deinen Augen sterben? Denn das Geld ist zu Ende.
16. Joseph sprach: Gebt euer Vieh her, so will ich euch Brot dafür geben, wenn das Geld zu Ende ist.
17. Da brachten sie dem Joseph ihr Vieh, und er gab ihnen Brot dafür, für die Pferde, die Schafherden, die Rinderherden und die Esel. So versorgte er sie in jenem Jahr mit Brot um den Preis all ihres Viehs.
18. Als dieses Jahr verflossen war, kamen sie im zweiten Jahre wieder und sprachen zu ihm: Wir können es unserm Herrn nicht verhehlen: das Geld ist zu Ende. Auch die Viehherden gehören unserm Herrn; so bleibt denn zur Verfügung unsers Herrn nichts mehr als unser Leib und unser Feld.
19. Warum sollen wir vor deinen Augen zugrunde gehen, wir und unser Feld? Kaufe uns und unser Feld um Brot, so wollen wir samt unserm Felde dem Pharao dienstbar werden. Gib uns Saatgut, dass wir am Leben bleiben und nicht sterben und das Feld nicht veröde.
20. So kaufte Joseph für den Pharao alles Ackerland in Ägypten auf; denn die Ägypter verkauften ein jeder seinen Acker, weil die Hungersnot sie hart drückte, und so ward das Land Eigentum des Pharao.
21. Das Volk aber machte er ihm dienstbar von einem Ende Ägyptens bis zum andern.
22. Nur das Ackerland der Priester kaufte er nicht; denn die Priester hatten vom Pharao ein festes Einkommen, und sie nährten sich von diesem Einkommen, das der Pharao ihnen gab; darum brauchten sie ihr Ackerland nicht zu verkaufen.
23. Und Joseph sprach zum Volke: Damit habe ich euch und euer Ackerland heute für den Pharao gekauft; da habt ihr Saatgut, nun besät das Feld.
24. Aber vom Ertrage müsst ihr dem Pharao den Fünften geben; die andern vier Teile sollen euer sein, das Feld zu besäen und damit ihr zu essen habt samt euren Hausgenossen und euren Kindern.
25. Sie sprachen: Du hast uns das Leben erhalten; wenn wir nur Gnade finden vor unserm Herrn, so wollen wir gerne dem Pharao dienstbar sein.
26. So machte Joseph dies zum Gesetz bis auf den heutigen Tag für das Ackerland der Ägypter, dass sie dem Pharao den Fünften geben müssen. Nur das Ackerland der Priester wurde nicht Eigentum des Pharao.
27. ALSO blieb Israel im Lande Ägypten, im Lande Gosen; und sie setzten sich darin fest und mehrten sich und wurden sehr zahlreich.
28. Und Jakob lebte noch siebzehn Jahre im Lande Ägypten, sodass die Zahl der Lebensjahre Jakobs 147 betrug.
29. Als nun die Zeit kam, dass Israel sterben sollte, liess er seinen Sohn Joseph rufen und sprach zu ihm: Willst du mir einen Gefallen tun, so lege deine Hand unter meine Hüfte und erweise mir die Liebe und Treue, dass du mich nicht in Ägypten begräbst;
30. sondern wenn ich mich nun zu meinen Vätern lege, so bringe mich aus Ägypten hinweg und begrabe mich in ihrer Grabstätte. Er sprach: Ich will tun, wie du gesagt hast.
31. Er aber sprach: So schwöre mir! Und er schwur ihm. Da verneigte sich Israel zu Häupten des Bettes.
1. Mose 48
1. Darnach begab es sich, dass dem Joseph berichtet ward: Siehe, dein Vater ist krank. Da nahm er seine beiden Söhne Manasse und Ephraim mit sich und kam zu Jakob.
2. Und man meldete Jakob: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir. Da raffte sich Israel zusammen und setzte sich im Bette auf.
3. Und Jakob sprach zu Joseph: Der allmächtige Gott erschien mir zu Lus im Lande Kanaan, segnete mich
4. und sprach zu mir: «Siehe, ich will dich fruchtbar machen und dich mehren, will dich zu einer Gemeinde von Völkern machen und deinem Geschlechte dieses Land zum ewigen Besitze geben.»
5. Und nun sollen deine beiden Söhne, die dir in Ägypten geboren wurden, ehe ich zu dir nach Ägypten kam, die meinen sein; wie Ruben und Simeon sollen Manasse und Ephraim mir gelten.
6. Die Kinder aber, die du nach ihnen gezeugt hast, sollen dein sein; nach dem Namen ihrer Brüder sollen sie benannt sein auf ihrem Erbteil.
7. Als ich aus Mesopotamien kam, starb mir Rahel im Lande Kanaan auf dem Wege, als es nur noch ein Stück weit bis Ephrath war, und ich begrub sie daselbst am Wege nach Ephrath - das ist Bethlehem.
8. Als nun Israel die Söhne Josephs sah, sprach er: Wer sind diese?
9. Joseph antwortete seinem Vater: Es sind meine Söhne, die Gott mir hier gegeben hat. Da sprach er: Bringe sie her zu mir, dass ich sie segne.
10. Israels Augen aber waren vor Alter schwach geworden, sodass er nicht mehr sehen konnte. Und er führte sie nahe zu ihm hin; er aber küsste und umarmte sie.
11. Da sprach Israel zu Joseph: Ich hätte nicht gedacht, dass ich dein Angesicht je wiedersehen würde; und nun hat Gott mich sogar deine Kinder schauen lassen.
12. Dann zog sie Joseph von seinen Knieen zurück und verneigte sich mit dem Angesicht zur Erde.
13. Darnach nahm Joseph die beiden, den Ephraim an seiner rechten Hand zur Linken Israels und den Manasse an seiner linken Hand zur Rechten Israels, und führte sie nahe zu ihm hin.
14. Aber Israel streckte seine Rechte aus und legte sie auf Ephraims, des Jüngern, Haupt und seine Linke auf das Haupt Manasses, indem er die Arme kreuzte; Manasse war nämlich der Erstgeborne.
15. Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak gewandelt, / der Gott, der mein Hirte gewesen mein Leben lang, bis auf diesen Tag, /
16. der Engel, der mich aus aller Not erlöst hat: / er segne diese Knaben, dass in ihnen mein Name fortlebe / und der Name meiner Väter Abraham und Isaak, / dass sie wachsen und zahlreich werden auf der Erde.
17. Als aber Joseph sah, dass sein Vater die rechte Hand auf Ephraims Haupt legte, missfiel es ihm, und er fasste seines Vaters Hand, um sie vom Haupte Ephraims auf Manasses Haupt zu legen;
18. und Joseph sprach zu seinem Vater: Nicht also, mein Vater! dieser ist der Erstgeborne, lege deine Rechte auf sein Haupt.
19. Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiss, mein Sohn, ich weiss wohl. Auch dieser wird zu einem Volke werden, und auch er wird gross sein; aber sein jüngerer Bruder wird grösser sein als er, und sein Geschlecht wird eine Menge von Völkern werden.
20. So segnete er sie an jenem Tage und sprach: Mit eurem Namen wird man in Israel Segen wünschen und sprechen: Gott mache dich wie Ephraim und wie Manasse! und gab damit Ephraim den Vorrang vor Manasse.