Die Wunder der weiblichen Sexualität

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Im Körper verwurzelt
Ohne Körper keine Sexualität, ohne Körperwahrnehmung keine sinnliche Erfahrung. Erst durch den Körper ist es uns möglich, Sexualität zu erfahren. Der Körper ist dein weiblicher Tempel. Um intensive sexuelle Erfahrungen machen zu können, benötigst du einen gesunden, harmonischen Körper, ein entwickeltes Körperbewusstsein und eine starke Verwurzelung. Viele sexuelle Probleme sind auf körperliche Schwächen und Disharmonien zurückzuführen. Den Körper abzuspalten bedeutet, sich seiner Körperwahrnehmungen nicht bewusst zu sein. Nimm dir Zeit, dich in deinem Körper zu verwurzeln und ihn zu spüren. Nicht indem du ihn aktivierst, trainierst oder stimulierst, sondern indem du entspannst und fühlst und deine Sensibilität verfeinerst, bis du eine tiefe Verbundenheit fühlst. Dann wirst du die Sprache deines Körpers verstehen und deinem weiblichen Körper das geben können, was er braucht, damit die sexuellen Energien harmonisch fließen.
Es gibt verschiedene Ursachen dafür, wenn die Körperwahrnehmung vom restlichen Menschen abgespalten ist. Kinder oder Erwachsene, die geschlagen oder missbraucht wurden, sind häufig aus ihrem Körper geflohen: Zu viele Schmerzen mussten sie an ihm und durch ihn erfahren, aus Selbstschutz haben sie die bewusste Verbindung zu ihm unterbrochen. Auch körperliche und seelische Schockzustände können die Vernetzung zwischen Körper und Geist unterbrechen.
Männer sind oft stolz auf ihren unempfindlichen Körper. Sie investieren viel Zeit und Disziplin in seine Stählung. Beim Sport überschreiten sie absichtlich die Schmerzgrenze, um den Körper abzuhärten und ihn gefühllos zu machen. Es ist häufig so, dass auch Frauen ihren Körper mit männlichen Aktivitäten überstimulieren, sodass ein sensibler Zugang immer schwieriger wird. Schmerz- und Schlafmittel, Tranquilizer, Drogen und Alkohol schwächen die Körperwahrnehmung außerdem, bei Frauen wie Männern. Keine Übung kann die Wirkung dieser Substanzen aufheben. Eine andere häufige Ursache für die körperliche Unempfindlichkeit liegt darin, dass man ihm zu wenig Beachtung und Liebe schenkt, etwa weil man das nie gelernt hat.
Ich möchte dir zwei Übungen vorstellen, mit deren Hilfe du deinen Körper mit dem Kopf vernetzen kannst.

Kopf und Bauch verbinden
ZUM AUSPROBIEREN
Kopf und Bauch verbinden
♥Setz dich entspannt hin und verbinde dich mit der Flamme deines höheren Bewusstseins.
♥Massiere die beiden abgebildeten Punkte mit Daumen und Zeigefinger der einen Hand.
♥Lege gleichzeitig die andere Hand auf deine Stirn.
♥Stimuliere beide Nierenpunkte 27, bis deine Atmung tiefer wird und du das Gefühl hast, dass der Kopf mit dem Körper verbunden ist.
♥Lege nun die Hand, mit der du die Punkte massiert hast, auf den Bauchnabel, und massiere diesen eine Weile.
♥Lasse nun die Hände ruhig auf Bauchnabel und Stirn liegen, und verweile so, bis du dich als ein Ganzes spürst.
ZUM VERTIEFEN
Die Ohren massieren
♥Massiere und knete deine Ohrmuscheln kräftig durch, innen und außen. Zieh sie dabei sanft in alle Richtungen, bis sie warm und lebendig werden.
Gefühle fühlen
Schon als Kleinkinder werden wir darauf trainiert, Gefühle zu unterdrücken. Mit allen Mitteln werden Kinder dazu erzogen, sich den gesellschaftlichen Normen und dem Willen oder den Launen ihrer Eltern anzupassen. Jungs sind dieser manchmal brutalen Dressur meist noch etwas stärker ausgeliefert als Mädchen. Zu den ersten Wörtern, die Kinder lernen, zählen »Danke«, »Bitte« und »Entschuldigung«. Gefühle zu unterdrücken oder sie nicht zu zeigen, haben wir als Überlebensstrategie lernen müssen. Wir haben gelernt, eine Maske über die wahren Gefühle zu stülpen – und nennen das dann »Persönlichkeit«.
Dass Menschen so viel in ihre Maske investieren, macht den Umgang mit den Gefühlen sehr verwirrend. Für Kinder und Erwachsene, die missbraucht und geschlagen wurden oder psychischen Übergriffen ausgeliefert waren, ist das Fühlen besonders schwierig. Es erfordert sehr viel Liebe und Geduld, um diese Abspaltungsmuster zu durchbrechen. Gerade moderne Frauen sind oft so in ihren Verstand verliebt, dass sie die Unterentwicklung und Unterdrückung ihrer Gefühle in Kauf nehmen.
Das Ziel der folgenden Atemübungen ist es, dir das Fühlen zu erleichtern.
ZUM AUSPROBIEREN
Atmung ausdehnen
♥Richte dich spirituell aus.
♥Stell dich aufrecht hin und atme langsam und tief ein, damit sich dein ganzer Brustkasten so weit wie möglich ausdehnt.
♥Beim Ausatmen gib so lange wie möglich einen Ton von dir, bis die Lunge völlig geleert ist. Mach diesen Ton etwa dreimal, und atme danach ein paarmal tief durch.
♥Beuge den Oberkörper nach vorn, lass die Knie leicht gebeugt und die Hände locker hängen. Atme dabei möglichst tief durch, bis sich Körper und Atemfluss immer mehr entspannen.
♥Richte dich langsam wieder auf und beende die Übung mit der Zentrierung.
ZUM VERTIEFEN
Tiefenatmung
♥Leg dich bequem hin und schließ deine Augen. Konzentriere dich auf den Rachenraum an der Rückwand des Gaumens.
♥Sauge nun die Luft ein, nicht wie gewohnt durch die Nasenlöcher, sondern mit einem Sog aus dem Rachenraum. Der Mund bleibt dabei geschlossen.
♥Atme langsam und rhythmisch, ohne Anstrengung. Bei der Ausatmung lass dich nach innen ziehen. Am Anfang solltest du nicht so viel Luft einsaugen, es könnte dir sonst schwindlig werden.
♥Mach diese Atmung, solange es sich gut anfühlt.
Energien fließen lassen
Um sexuelle Erregung und Intensität zu empfinden, braucht es nicht nur Energie, sondern diese sollte auch fließen. Hier zwei Übungen zur Energetisierung deines Körpers. Bei beiden wird getanzt. Tanzen ist eine der wirkungsvollsten Methoden, die Energie in Fluss zu bringen, das gilt aber nur für freies Tanzen ohne Struktur und ohne Zuschauer.
ZUM AUSPROBIEREN
Tanzen
♥Leg eine energievolle Musik auf, die dich so richtig in Schwung bringt. Tanze 20 Minuten lang gefühlvoll und ekstatisch, am besten mit geschlossenen Augen.
♥Leg dich anschließend zehn Minuten ruhig hin, spüre deinen Körper und lass die freigesetzten Energien in deine Mitte fließen, bis sie sich zu einer Energiekugel verdichten.
ZUM VERTIEFEN
Kundalini-Meditation
Die Kundalini-Meditation ist eine sehr wirksame Methode, mit der du dich in Fluss bringen kannst. Sie besteht aus vier Phasen, die mit geschlossenen Augen durchgeführt werden, am besten mit einer Augenbinde. Nimm dir zuerst Zeit, dich auszurichten und dich in deinem Körper zu verwurzeln. Es ist sehr empfehlenswert, die Kundalini regelmäßig zu machen. Lass dich von ihren vielseitigen Auswirkungen überraschen.
(Über den Buchhandel können CDs mit Musik für die Kundalini-Meditation bezogen werden.)
♥Phase 1: Lass deinen Körper eine Viertelstunde lang ununterbrochen vibrieren und schütteln. Je intensiver und tiefer das Schütteln ist, desto mehr wird es lösen. Wenn du menstruierst, mach diese Phase nur sehr sanft.
♥Phase 2: Tanze nun eine Viertelstunde lang ununterbrochen so sinnlich und exstatisch wie möglich und vergiss dabei nicht, tief zu atmen.
♥Phase 3: Stell dich aufrecht hin und bleib eine Viertelstunde bewegungslos stehen. Konzentriere dich auf deine Mitte und verwurzle dich in dir. Konzentriere dich gleichzeitig darauf, dass die freigesetzten Energien dorthin fließen, ohne dabei den Körper zu bewegen.
♥Phase 4: Leg dich hin, die Hände auf deine Mitte, um Körper und Energie von der Mitte her zu harmonisieren.
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