Schnelleinstieg ins Finanzwesen (FI) mit SAP S/4HANA

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Das Modul FI wird in die in Tabelle 2.4 aufgelisteten Komponenten unterteilt:
Kürzel Modul Modul (engl.) FI-GL Hauptbuchhaltung General Ledger FI-AP Kreditorenbuchhaltung Accounts Payable FI-AR Debitorenbuchhaltung Accounts Receivable FI-AA Anlagenbuchhaltung Asset Accounting FI-BL Bankbuchhaltung Bank Ledger ... weitereTabelle 2.4: Komponenten des Moduls »Finanzwesen«
Die Kreditoren-, Debitoren- und Anlagenbuchhaltung stellen Nebenbuchhaltungen zur Hauptbuchhaltung dar. Das bedeutet, dass die Nebenbuchhaltungen über Abstimmkonten mit dem Hauptbuch verbunden sind.
Die Buchhaltungsmodule sind aber nicht nur untereinander, sondern auch mit der Logistik stark vernetzt. Abbildung 2.3 zeigt hierzu eine Übersicht und einige Beispiele.

Abbildung 2.3: Komponenten FI und deren Integration
Verzahnung zwischen MM und FI-AA sowie zwischen MM, FI-AP und FI-GL

2.3 SAP-Organisationseinheiten
SAP-Organisationseinheiten werden für die Strukturierung betriebswirtschaftlicher Funktionen und für das Berichtswesen verwendet.
Die Schlüssel für die SAP-Organisationseinheiten sind alphanumerisch mit maximal vier Stellen aufgebaut und frei wählbar.
Vierstellige Nummern für den Buchungskreis

In jedem Modul gibt es unterschiedliche Organisationseinheiten. Diese sind miteinander zu verknüpfen und in den meisten Fällen in eine bestimmte Hierarchie zu bringen.
Anhand der (zwecks Übersichtlichkeit etwas vereinfachten) Abbildung 2.4 stelle ich Ihnen die wichtigsten Organisationseinheiten vor.

Abbildung 2.4: Organisationseinheiten in SAP
Der Kostenrechnungskreis ist eine Organisationseinheit des Controllings (CO), für die eine einheitliche Kostenrechnung abgebildet wird.
Der Buchungskreis ist die wichtigste Organisationseinheit des Finanzwesens (FI), für die eine in sich geschlossene Buchhaltung erstellt wird. In der Regel wird für jedes Unternehmen bzw. für jede Firma eines Konzerns ein Buchungskreis angelegt.Mehrere Buchungskreise können nur dann einem Kostenrechnungskreis zugeordnet werden, wenn sie denselben Kontenplan und dieselbe Geschäftsjahresvariante verwenden.
Möglichst nur ein Kostenrechnungskreis!

Das Werk als Organisationseinheit der Logistik stellt einen Standort oder eine Niederlassung dar. Nicht nur Produktionsstandorte eines Industriebetriebs können Werke sein, sondern auch Filialen einer Handelsfirma oder einer Sparkasse.
Die Lagerbestände innerhalb eines Werkes werden anhand von Lagerorten unterschieden.
Die Verkaufsorganisation ist die zentrale Organisationseinheit für den Vertrieb (SD) und
die Einkaufsorganisation die entsprechende Einheit für den Einkauf (MM).
Zwischen den Organisationseinheiten existiert entweder eine 1:n- oder eine 1:1-Beziehung.
Nun möchte ich erstmals eine Brücke zu unserem durchgängigen Fallbeispiel der Beispielfirma »Fair Trade Coffee GmbH« mit dem Hauptstandort in Deutschland und einer Tochterfirma in den USA schlagen:
Für den deutschen Hauptstandort der »Fair Trade Coffee GmbH« wird der Buchungskreis 1011 und für die amerikanische Tochterfirma der Buchungskreis 1710 angelegt. Da das Controlling buchungskreisübergreifend erfolgen soll, werden beide Buchungskreise dem Kostenrechnungskreis A000 zugeordnet.
Die Verknüpfung zwischen den Organisationseinheiten hat auch maßgeblichen Einfluss auf die Integration der Module.
Integration zwischen Lagerort, Werk und Buchungskreis

Im Modul Finanzwesen gibt es außerdem folgende Organisationseinheiten, die ich hervorheben möchte:
Die Gesellschaft ist ein Begriff der Konsolidierung. In den meisten Fällen entspricht die Gesellschaft dem Buchungskreis und sollte daher auch denselben Schlüssel tragen.
Sollen die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) nicht nur auf der Ebene des Buchungskreises für jede Firma, sondern auch auf derjenigen der Unternehmens- bzw. Konzernbereiche erstellt werden, bieten sich für deren Abbildung die Organisationseinheiten »Profitcenter« und »Segment« an.
Der Begriff Profitcenter stammt aus dem Controlling und bedeutet »Unternehmensbereich mit eigener Ergebnisverantwortung«.
Das Segment wurde von der SAP zusätzlich für die Segmentberichterstattung nach IFRS eingeführt.
Mehrere Profitcenter können zu einem Segment zusammengefasst werden. Lassen Sie mich das am nachfolgenden Beispiel erklären:
Zusammenhang zwischen Buchungskreis, Profitcenter und Segment

2.4 Benutzeroberfläche SAP GUI
Mit Einführung der Client-Server-Architektur von SAP R/3 bot SAP vor mehr als 20 Jahren erstmals auch eine grafische Benutzeroberfläche an.
Diese Oberfläche nennt sich SAP GUI, was für »Graphical User Interface« steht. Um sie nutzen zu können, müssen zusätzliche Programme, über die der Anwender mit dem SAP-System kommuniziert, lokal auf dem Computer installiert sein.
Sie können sich durch Start der Anwendung »SAP GUI« über das entsprechende Logon-Symbol


Abbildung 2.5: Auswahl des SAP-Systems
Nach der Anmeldung erscheint das SAP-Menü, auch SAP Easy Access genannt (siehe Abbildung 2.6).





